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Kommentar: Die schönsten Geschichten

Ingo Schmidt-Tychsen über den Olympia-Sieg der deutschen Hockey-Herren - und die Medaillensammlung einer Berliner Familie.

Weltmeister, Olympia-Dritter Weltmeister, Olympiasieger. Eine große Bilanz. Die aktuelle Generation der deutschen Hockey-Männer ist die erfolgreichste aller deutschen Nationalmannschaften. Wie sie das geschafft hat? Mit guter, nein, mit überragender Organisation, mit weltmeisterlichem Zeitmanagement. Denn alle Spieler aus dem Kader sind Amateure. Einige studieren, andere stehen schon im Berufsleben.

In der Euphorie des Olympiasieges wird die Hockeygemeinde nun wohl ein weiteres Mal von der Professionalisierung ihrer Sportart träumen, von neuen Sponsoren- und Fernsehgeldern. Um Hockey für eine breite Masse interessant zu machen, wurde schon vieles versucht. Das Abseits wurde abgeschafft, Details im Regelwerk verändert – alles vergeblich.

Kleines Geld, großer Respekt

Hockey wird eine Randsportart bleiben. Allerdings eine, die schöne Geschichten schreibt. Wie die von Markus Weise, der die Frauen 2004 zum Olympiasieg in Athen führte und jetzt als Herrentrainer triumphiert. Das ist vor ihm noch keinem gelungen. Oder Torwart Max Weinhold. Der Keeper des Teams spielte in der vergangenen Saison noch in der zweiten Bundesliga, er brachte Deutschland mit drei gehaltenen Siebenmetern ins Finale, in dem er am Samstag ohne Gegentor blieb.

Nicht zu vergessen der Berliner Florian Keller. Nur für Olympia war er ins Nationalteam zurückgekehrt. Jetzt hat auch er eine Goldmedaille, wie Vater Carsten, Halbbruder Andreas und Schwester Natascha. Diese Hockeyfamilie ist bei allen Sportfans bekannt. Das große Geld haben sie nicht verdient. Umso mehr Respekt verdienen deshalb ihre Lebensleistungen.

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