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Männer, die nach dem Fliegen starren: Mike Büskens wurde als vierter Trainer der laufenden Bundesliga-Saison entlassen.

© dpa

Kommentar: Die Selbsttäuschung in Fürth

Unser Autor wundert sich über den Rauswurf von Mike Büskens. Denn Fürth schien wie ein erfreulich realistischer Verein, der weiß, dass diese Liga auf Dauer eine Nummer zu groß für ihn ist.

Wir sind enttäuscht, Greuther Fürth. Eigentlich hatten wir dich für einen Verein gehalten, der seine erste Saison in der Bundesliga erfreulich realistisch gestaltet. Der sich weiter daran erfreuen kann, erstmals zu den 18 besten Fußballklubs Deutschlands zu zählen. Und der deshalb auch die vielen Niederlagen, die wenigen selbst erzielten Tore und Platz 18 mit einer gewissen Entspannung hinnimmt. Weil er weiß, dass diese Liga auf Dauer eine Nummer zu groß für ihn ist. Weil er weiß, dass ihn früher oder später ein ähnliches Schicksal ereilen wird wie den Kurzzeitbundesligisten SpVgg Unterhaching, SSV Ulm oder FC Homburg. Und jetzt das.

Greuther Fürth hat am Mittwoch seinen Trainer Mike Büskens rausgeworfen. Und das, obwohl diesem eigentlich ein Denkmal im Ronhof gebührt. Mike Büskens ist es gelungen, den frustrierenden Kreislauf der ewigen Aufstiegsanläufe zu durchbrechen und Greuther Fürth souverän in die Erste Liga zu führen. Habt ihr das schon vergessen, liebe Verantwortlichen in Fürth? Habt ihr vergessen, dass Mike Büskens als ausgewiesener Fachmann gilt, der bereits bei anderen Bundesligisten als Trainerkandidat gehandelt wurde? Das wäre übrigens der einzige Grund für einen Rauswurf, den wir verstehen könnten. Wenn ihr wüsstet, dass ihr Mike Büskens am Ende der Saison ohnehin hättet ziehen lassen müssen.

Wenn ihr ihn aber rausgeworfen habt, weil ihr glaubt, dass ein anderer Trainer die vier Punkte auf den Relegationsplatz noch holen wird, wenn ihr also glaubt, ein Bundesligaverein wie jeder andere zu sein – dann habt ihr euch getäuscht.

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