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Das war erst der achte Streich... Deutschlands Fußball-Nationalspielerinnen mit der EM-Trophäe.

© dpa

Kommentar: Ein Sieg für die Zukunft

Der schwache Start in Schweden schien die Vermutung zu bestätigen, dass die fußballerische Dominanz der deutschen Frauen Vergangenheit ist. Doch der Titelgewinn hat das Gegenteil bewiesen. Und: Es wird nicht der letzte gewesen sein.

Sicher, eine Demonstration fußballerischer Überlegenheit war es nicht, was die deutschen Frauen da in den vergangenen 18 Tagen in Schweden zeigten. Knappe Ergebnisse, wenig Tore. Und dennoch war dieser achte EM-Titel einer der wichtigsten für das deutsche Team. Denn der Frauenfußball drohte nach einigen Enttäuschungen jüngerer Zeit aus dem Fokus der Öffentlichkeit zu geraten.

Viele Jahre gewannen die deutschen Frauen fast alles, was es zu gewinnen gibt. Dann kam der große Höhepunkt, die Salbung daheim, die WM 2011 im eigenen Land – und die Niederlage im Viertelfinale gegen Japan. Kein Titel, keine Olympia-Qualifikation für London 2012. Seither war es ruhig geworden um die Mannschaft von Silvia Neid.

Der schwache Start in Schweden nun, schien eine Vermutung zu bestätigen: Auch auf europäischem Boden ist die fußballerische Dominanz der deutschen Frauen Vergangenheit. Doch kämpfte sich die Mannschaft zurück, zeigte spätestens seit dem Halbfinale, dass sie auch neu zusammengestellt und generationenübergreifend erfolgreich sein kann. Das ist ein wichtiges Zeichen für den künftigen Erfolg einer Mannschaft, deren Stammelf in Schweden durch neue, bisher eher unbekannte und vor allem junge Gesichter bereichert wurde.

Gleichzeitig aber ist dieser EM-Titel auch ein Signal an die immer stärker werdende Konkurrenz aus Skandinavien und Frankreich, aus Asien und Amerika. Auch wenn Torfestivals immer seltener werden: Diese Mannschaft wird weiterhin Titel gewinnen. Und wenn es dafür glückliche 1:0-Siege braucht – ist das am Ende auch egal.

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