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Kommentar: Federers Vollendung

Es war sein letzter großer Traum. Anke Myrrhe über den großen Tag des Roger Federer.

Der Dank gilt Robin Söderling. Ohne ihn wäre all das nicht möglich gewesen. Robin Söderling hat Rafael Nadal besiegt und damit den Weg frei gemacht für einen historischen Tag. Für Roger Federer. Er, der vergangenes Jahr noch von Nadal im Pariser Finale derart deklassiert wurde, dass auch die größten Verteidiger des „Der-Beste-aller-Zeiten-Mythos“ ins Grübeln gerieten. Er würde es nie schaffen, in Paris zu gewinnen, glaubten viele. Und kann jemand, der eine derartige Klatsche bekommt in einem Grand-Slam-Finale, kann so jemand wirklich einer der größten Tennisspielern aller Zeiten sein?

Er kann. Gestern hat sich Roger Federer seinen letzten großen Traum erfüllt. Er hat die French Open gewonnen, den einzigen großen Titel, der ihm noch fehlte. Doch die historische Dimension dieses Sonntags geht weit darüber hinaus: Federer hat nun genauso viele Grand-Slam-Titel wie Pete Sampras gewonnen. Und er schreibt sich in die kurze Liste jener Tennisspieler ein, die alle vier Grand-Slam- Turniere gewonnen haben. Ab heute wird sein Name in einer Reihe mit Andre Agassi, Donald Budge, Roy Emerson, Rod Laver und Fred Perry genannt werden. Sampras, Borg, Lendl, Becker, Connors und viele andere stehen eben nicht auf dieser Liste, das macht sie so besonders.

Federer hat es geschafft, den gefühlten Eindruck seines Könnens endgültig in Zahlen umzuwandeln. Es gibt nun kaum einen Rekord mehr, den er nicht gebrochen hat. Gegen Nadal wäre ihm das wohl nicht gelungen. Doch nach dem Gegner wird in zehn Jahren niemand mehr fragen. Deswegen: Danke Robin Söderling!

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