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Kommentar: FSV Langmut

Eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichters: Ein Skandal! Nicht für den FSV Frankfurt. Katrin Schulze über die coole Reaktion auf ein Tor, das keines war.

Man könnte jetzt ein Wiederholungsspiel fordern. So wie damals, als der 1. FC Nürnberg nach dem sogenannten Phantomtor noch einmal gegen den FC Bayern antreten durfte. Das „Tor“, was der MSV Duisburg vom Schiedsrichtergespann gegen den FSV Frankfurt geschenkt bekam, war ähnlich lächerlich wie das 1994 von Thomas Helmer. Mehr als ein Meter lag zwischen dem Ball und der Torlinie – trotzdem zählte der Treffer. Ein Skandal!

Nicht doch. Anstatt für großspurig-beleidigende Worte eine Geldstrafe vom Deutschen Fußball-Bund zu riskieren, respektiert der Trainer des FSV die Tatsachenentscheidung. „Ich habe vier Kinder zu Hause, denen möchte ich lieber etwas schenken“, sagt er. Die Reaktion ist erstaunlich cool, couragiert – und angemessen. Schließlich war es für die Frankfurter schon der 34. Gegentreffer der Saison – so viele hat kein anderer Zweitligist.

Ob sie ähnlich reagiert hätten, wenn das falsche Tor nicht das 5:0, sondern das 1:0 für Duisburg gewesen wäre? Vermutlich nicht. So aber „kommen wir wenigstens in jedem Jahresrückblick vor“, freut sich Geschäftsführer Bernd Reisig. Aufmerksamkeit für den tristen FSV Frankfurt – was will der Klub mehr?! Absteigen wird er wohl so oder so. Mit oder ohne Nicht-Tor.

Katrin Schulze

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