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Es macht wieder Spaß, Herthas Profis beim Fußball zuzusehen.

© Reuters

Kommentar: Hertha BSC bietet Unterhaltung

Nach zehn Spieltagen hat Hertha 15 von 30 möglichen Punkten geholt. Das aber nicht nur mit destruktivem Fußball, sondern oft überzeugend und - wie Michael Rosentritt in seinem Kommentar schreibt - bisweilen sogar kühn.

Kompliment Hertha, wer den FC Bayern zum Zeitspielen zwingt, kann so viel nicht verkehrt machen. So geschehen am Samstag in München, wo die Berliner sich einen Punkt verdient hätten. Wichtiger aber ist, was sie gewonnen haben: Interesse.

Nach zehn Spieltagen, so heißt es in der Branche, lässt sich ein Trend absehen. Hertha hat nach zehn Spieltagen 15 von möglichen 30 Punkten geholt. Das verdient Respekt. Bedeutender aber ist, dass Hertha für den Fußballfan wieder etwas bietet. Es ist schlicht die Art und Weise, wie Hertha Fußball spielt. Die Berliner sind mutig, sie riskieren was, vor allem aber investieren sie viel.

Trainer Jos Luhukay hat sicher nicht die große individuelle Klasse zur Verfügung, aber die Spieler, die er hat, folgen ihm. Und das mit einem hohen Maß an innerer Bereitschaft. Das Spiel seiner Mannschaft ist läuferisch aufwendig und taktisch auf der Höhe der Zeit. Man könnte auch sagen: Die Berliner spielen, wie ihr Trainer arbeitet – konzentriert, akribisch, nachvollziehbar.

Denn es ist eben kein Zufall, dass die Berliner in der Tabelle so weit oben stehen. Selbst gegen Mannschaften wie den FC Bayern gelingt es ihnen, zumindest teilweise ihre Spielweise durchzubringen. Das war kein scheuer oder destruktiver Defensivfußball, sondern im Vortrag oft überzeugend, gelegentlich überraschend, bisweilen sogar kühn.

Hertha gucken, das zeigen die ersten zehn Spieltage, kann inzwischen sogar richtig gute Unterhaltung sein. Und das ist manchmal mehr als der schnöde Punkt, der irgendwo zwischendrin auch mal liegen gelassen wurde.

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