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Borussia Dortmund - FC Schalke 04

© dpa

Kommentar: Jürgen Klopp - Hand drauf reicht nicht

Warum Borussia Dortmunds neuer Trainer noch Zeit braucht.

Natürlich, wir sind noch ganz am Beginn der Saison, aber es ist nicht zu übersehen: Auch Jürgen Klopp, der Mann, der bei Borussia Dortmund wie ein Heilsbringer begrüßt wurde, muss sich mit irdischen Problemen herumplagen. Zum Beispiel mit dem, das jeder neue Chef hat: mit seiner Belegschaft.

Es ist ein längst widerlegter Mythos, dass ein engagierter neuer Boss aus einer desolaten Truppe ein Erfolgsteam machen kann. Gutes Zureden allein hilft nicht; die alten Mechanismen sind meist zu stark, als dass ein einzelner Mann sie bekämpfen könnte.

Heiland und Zweitligatrainer

Um einen anderen Geist zu erwecken, braucht der Neue zumindest an zentralen Punkten Gewährsmänner, die seinen Kurs kennen und mittragen, oder frisches, unvoreingenommenes Personal von gehobener Qualität.

Für Letzteres fehlt Dortmund das Geld, für Ersteres fehlt Klopp noch das Format. José Mourinho hätte vielleicht einen Didier Drogba nach Dortmund mitgebracht, stattdessen kam im Tausch für Borussias Besten Mladen Petric der Bankdrücker Mohamed Zidan. Mit dieser Überschätzung der Künste seines ehemaligen Mainzer Schützlings offenbarte Klopp, was er neben einem Heiland nunmal auch ist: ein früherer Zweitligatrainer.

Klopp wird Zeit brauchen, um sich und das Team an das Spitzenniveau heranzuführen. Allein durch Handauflegen wird aus Borussia Dortmund jedenfalls kein Champions-League-Sieger. Nicht einmal, wenn die Hand Jürgen Klopp gehört.

Christian Hönicke

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