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Dabei sein ist alles. Das Team von Guangzhou nach der Niederlage gegen die Bayern.

© AFP

Kommentar: Klub-WM: Fußball für alle

Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von unsinnigen Veranstaltungen im internationalen Profifußball. Die Klub-WM gehört allerdings nicht dazu, findet unser Autor.

Es gibt inzwischen eine Reihe von unsinnigen Veranstaltungen im Fußball. Liga-Pokal, Uefa-Supercup, Europa League. Die Klub-WM gehört nicht dazu. Das Turnier hat seine Daseinsberechtigung, auch wenn es auf den ersten Blick nicht mehr ist als ein werbewirksames Schaulaufen für die Sieger der Champions League und der Copa Libertadores, die bisher auch immer die Klub-WM gewannen. Mittlerweile dürfen Teams aus allen Kontinentalverbänden teilnehmen und erhalten die Chance, sich außerhalb ihrer herkömmlichen Gegner und deren Niveau zu duellieren. Für die Entwicklung der asiatischen oder afrikanischen Mannschaften kann es nur gut sein, wenn sie außerhalb von Freundschaftsspielen die Chance erhalten, sich mit den Besten aus Südamerika und Europa zu messen.

Die haben früher das Finale von vorneherein unter sich ausgespielt. Die zwei besten Mannschaften aus den traditionell stärksten Verbänden der Welt – das erschien lange richtig und war doch falsch. Weil es den anderen die Chance nahm, sich zu beweisen und vielleicht für eine Überraschung zu sorgen.

So wie 2010, als TP Mazembe aus der Demokratischen Republik Kongo die Brasilianer vom SC Internacional ausschaltete und ins Finale stürmte. Das aktuelle Modell der Klub-WM ist demokratischer, weil es die Hegemonie der Favoriten hinterfragt und sie trotzdem nicht unnötig belastet. Die vermeintlich schwächeren Mannschaften spielen schon vorher gegeneinander, die Europäer und Südamerikaner greifen erst im Halbfinale ein. Das ist gerecht. Und markiert das Ende des Fußball-Kolonialismus.

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