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Kommentar: Nächste Stufe, nächster Coach

Christian Hönicke glaubt, dass die Füchse bald einen neuen Trainer haben

Bob Hanning schmiedet gern Pläne. In seiner Tätigkeit beim Handball-Bundesligisten Füchse Berlin hat der Manager inzwischen schon den zweiten Dreijahresplan aus der Schublade gezogen, an dessen Ende 2011 die Qualifikation für den Europacup stehen soll. Ob das noch unter dem Trainer Jörn-Uwe Lommel geschehen wird, ist allerdings mehr als fraglich. Das eher vage geäußerte Interesse des tunesischen Verbands an Lommel genügte Hanning bereits, um mitzuteilen, er wolle dem Trainer „keine Steine in den Weg legen“.

Das verwundert, weil es doch rein sportlich nichts an Lommel auszusetzen gibt. Seine Fachkenntnis ist unbestritten, er hat die Füchse aus der zweiten Liga geführt, in dieser Saison haben sie mit 6:2 Punkten den erhofft guten Start hingelegt. Es muss andere Gründe haben, dass Hanning seinem Coach so hilfsbereit die Tür aufhält und nach draußen deutet.

Vermutlich ist der Manager zu der Überzeugung gekommen, dass Lommel für die weiteren Stufen nicht der richtige Mann ist. Die bisweilen recht barsche Art des Coachs hat sich unter Spielern herumgesprochen und könnte auf Dauer bei Vertragsverhandlungen zum Standortnachteil werden. Außerdem ist beispielsweise ein Noka Serdarusic auf dem Markt, der mit seinem Renommé hochkarätige Spieler nach Berlin locken könnte.

Der Zeitpunkt, diese Intentionen öffentlich zu machen, wirkt eher unglücklich. Die Füchse müssen nun früh in der Saison mit einem angezählten Trainer weitermachen. Doch man muss nicht glauben, dass Bob Hanning nicht bereits eine Lösung in der Hinterhand hat. Dafür plant er einfach zu gern.

Christian Hönicke

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