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Kommentar: Nicht jedes Jahr ist 2009

Natürlich steht das vorzeitige Aus der U 21 bei der EM und die verpasste EM-Qualifikation der U 19 dem Deutschen Fußball-Bund nicht gut. Nur sind die Erwartungen an den Nachwuchs nicht immer gerecht, meint unser Autor.

Stillstand. Trauerspiel. Ja sogar Rumpelfußball. Es waren harte Worte, die da in den vergangenen Tagen benutzt wurden, um den Zustand des deutschen Nachwuchsfußballs zu beschreiben. Verflogen scheint die Euphorie, die das deutsche Champions-League-Finale zwischen dem FC Bayern und Dortmund ausgelöst hatte. Auf den Machtwechsel folgt scheinbar der Machtwechsel, ohne das Deutschland seinen Ruhm hätte genießen können.

Die Panikmache ist übertrieben. Natürlich steht das vorzeitige Aus der U 21 bei der EM und die verpasste EM-Qualifikation der U 19 dem Deutschen Fußball-Bund nicht gut. Nur sind die Erwartungen an den Nachwuchs nicht immer gerecht. Alle Teams müssen sich derzeit an der Generation von 2009 messen lassen, an den Özils, Khediras oder Neuers, die in Schweden Europameister wurden. Viele dieser Spieler bilden heute das Gerüst der A-Nationalmannschaft. Das zeigt nur, welch außergewöhnliche Generation die Klasse von 2009 ist. Solche Teams lassen sich nicht jedes Jahr aufs Neue hochziehen. Selbst wenn die U 21 bei der EM erfolgreicher abgeschnitten hätte, am Ende bemisst sich der Erfolg einer Generation eher daran, wie viele Spieler es tatsächlich ins A-Team schaffen. Dort aber sind die 2009er auf Jahre gesetzt – die aktuellen Nachwuchsspieler haben es da schwerer als ihre Vorgänger.

Im Gegensatz zu den Niederlanden und Spanien verzichtete Deutschland in Israel auf seine besten Spieler. Ilkay Gündogan, André Schürrle und Julian Draxler wurden geschont oder reisten mit der A-Mannschaft. Sie haben den Sprung bereits geschafft. Einen U-21-Titel brauchten sie dafür nicht.

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