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Kommentar: Real München

Michael Rosentritt blickt auf eine schräge Entwicklung des FC Bayern

Nach 30 Jahren als Manager auf der Trainerbank sieht Uli Hoeneß den Fußball seines FC Bayern zwar nicht mit anderen Augen, wohl aber aus anderer Perspektive. Wie ein Adler in seinem Horst thront Uli Hoeneß hoch oben auf der Tribüne und sieht runter auf den Rasen und hat das Große und Ganze im Blick. Ist er deswegen nervös gewesen vor dem Rückspiel gegen Bordeaux? Vielleicht ahnte der dienstälteste Bundesligamanager so etwas. Seine Bayern spielen nicht gut und jetzt auch nicht mehr erfolgreich.

Früher war es so: Die Bayern konnten gut spielen, zeigten es zwar selten, waren aber trotzdem meist erfolgreich. Zahlreiche nationale und internationale Titel zeugen davon. Das ist längst Geschichte. Nun können und müssen sie einmal anerkennen, dass eine Mannschaft wie die aus Bordeaux ein eingespieltes Team ist und in zwei Duellen mit ihnen wirklich das bessere war. Was also bleibt als Aussicht für den FC Bayern?

Der FC Bayern, der seit einigen Jahren die Tuchfühlung zur internationalen Spitze verloren hat, ist auf dem besten Weg, zum deutschen Real Madrid zu werden. Also zu einem Verein mit gewaltiger Reputation und Strahlkraft – die Königlichen; aber eben auch einer, der von anderen in Europa überholt worden ist. Was haben sich die Bayern lustig gemacht über die überteuerte und völlig abstruse Transferpolitik der Madrilenen, die sich immer wieder aufs Neue fußballerische Artistentruppen zusammenkaufen. Die Bayern sind doch nicht anders, wenngleich eine kleine Nummer kleiner. Sieht das Uli Hoeneß nicht?

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