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Kommentar: Reiter ohne Rücksicht

Katja Reimann über das Doping von Pferden bei Olympia

Harmonie zwischen Pferd und Reiter – darum soll es gehen. Ohne sie gäbe es keinen Leistungs-Reitsport und ganz sicher auch kein olympisches Springreiten. Fünfhundert Meter lang ist der Parcours, gespickt mit 15 schweren und sehr hohen Hindernissen – wenn Pferd und Reiter die Strecke überwinden wollen, müssen sie einander vertrauen. Ein Pferd ist eben kein Sportgerät, sondern ein Partner, ein lebendiger dazu. Und einer, der sich nicht wehren kann, wenn ihm der Reiter aus falschem Ehrgeiz eine Salbe auf die Beine schmiert, die das Anstoßen an die Stangen im Parcours extra schmerzhaft werden lässt.

Ein Sportler der dopt, schadet den übrigen Athleten, vor allem aber dem eigenen Körper. Ein Reiter jedoch, der seinem wichtigsten Partner im Wettkampf, dem Pferd, eine unerlaubte Substanz verabreicht, der verfügt über weit mehr als sein eigenes Schicksal. Von 15 in Hongkong überprüften Pferden wurden allein vier positiv auf die verbotene Substanz Capsaicin getestet. Da liegt der Verdacht nahe, dass sich noch weitaus mehr Reiter des Mittels bedienen – für fehlerfreie Ritte und Medaillen. Auch Christian Ahlmann wollte in Hongkong gewinnen. An sein Pferd Cöster hat er dabei nicht gedacht.

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