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Kommentar: U17: Titel mit Konzept

Sieg über Holland: Michael Rosentritt kommentiert die Erfolge des deutschen Fußball-Nachwuchses. Am Anfang dieser kleinen Erfolgskette steht – wer hätte es gedacht – Gerhard Meyer-Vorfelder.

Gestern sind die deutschen Fußballjunioren der unter 17-Jährigen Europameister geworden, durch einen Endspielsieg über Holland. Vor einem Jahr ist schon die deutsche U-19-Mannschaft Europameister geworden, nach einem Finalsieg über Italien. Und im Juni geht die deutsche U-21-Auswahl nicht ganz aussichtslos ins EM-Turnier. Noch nie war der deutsche Fußballnachwuchs erfolgreicher als derzeit.

Wie viel Qualität sich davon in den Männerbereich transformieren lässt, ist nicht sicher. Sicher ist: Deutschland bildet seine Spieler wieder deutlich besser aus.

Am Anfang dieser kleinen Erfolgskette steht – wer hätte es gedacht – Gerhard Meyer-Vorfelder. In größter sportlicher Not ließ der frühere DFB-Präsident 2002 ein Talentförderprogramm auflegen. Inzwischen sind in der Bundesliga, der Zweiten und Dritten Liga Leistungszentren eingerichtet; es gibt auch Eliteschulen. Heute unterhält der DFB 390 Stützpunkte, an denen 1200 lizenzierte Trainer wirken. Nicht weniger als 16 000 Jugendliche profitieren jährlich von der Sonderförderung.

„Unser Ziel muss die Weltspitze sein“, hat Matthias Sammer gesagt, als er 2006 den Posten des Sportdirektors beim DFB übernahm und die Nachwuchsarbeit an der Verbandsspitze noch einmal ein neues Gewicht gab. Die aktuelle U-17-Auswahl ist diesem Ziel ein schönes Stück nähergekommen. Nicht durch Zufall. Bereits im Sommer 2006 wurden 14 der 18 Spieler, die gestern den Titel gewannen, bei einem Turnier der Landesverbände gesichtet und seit 2007 von Trainer Marco Pezzaiuoli kontinuierlich betreut. Das Vorbild ist Spanien, das 1999 den EM-Titel der U 17 gewann. Und letztes Jahr Europameister wurde.

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