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Kommentar: Wie bei Jürgen Klinsmann

Robert Ide über den Umgang des DFB mit seinem Bundestrainer

Was wohl Jürgen Klinsmann sagen würde? Bislang schweigt der einstige Bundestrainer zum aktuellen Zoff im Deutschen Fußball-Bund. Kein Wunder, muss er sich doch stark erinnert fühlen an die eigenen Auseinandersetzungen mit den Funktionären aus Frankfurt am Main. Der als Modernisierungs-Erlöser angekündigte und als Sommermärchen-Macher gefeierte Chefkopf der Nationalmannschaft musste sich oft genug im eigenen Hause wehren. Seinem damaligen Kotrainer und heutigem Nachfolger Joachim Löw geht es nun genauso. Er soll sich rechtfertigen für seine Forderungen gegenüber dem Verband, er soll erklären, warum es Oliver Bierhoff als Nationalmannschafts- Manager braucht, er soll sagen, weshalb er nicht gleich alles hinschmeißt.

Es ist ja wahr: Bierhoff hat, auch im Namen von Löw, ohne Maß verhandelt. Aber wie damals in der Causa Klinsmann geht heute in der Causa Löw eines unter: Die Querschüsse gegen die erfolgreichen Träger der Nationalmannschaft kommen aus dem eigenen Verband. Warum sind eigentlich Vertragsdetails aus der DFB- Zentrale öffentlich geworden? Warum muss einer der besten Mitarbeiter wie Löw für eine Vertragsverlängerung ein Zwei-Tage-Ultimatum erfüllen? Warum wird ein neuer Arbeitsvertrag schon vor dem Abschluss als vollendet verkündet? Diese Fragen richten sich nicht an die Führung der Nationalmannschaft. Sondern an die Führung des DFB.

Jürgen Klinsmann hat den Umgang des DFB mit sich nicht vergessen. Warum sollte Joachim Löw das nach der WM tun?

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