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Kommentar: Zurück zum Wettrennen

Das Duell, nicht die Rekordjagd soll die traditionsreichste aller Sportarten prägen. Friedhard Teuffel über die Suche der Leichtathletik nach alter Größe.

Leichtathletik wird ein bisschen wie Tennis. Im Tennis gibt es große Turniere auf der ganzen Welt und spannende Duelle zwischen Rafael Nadal und Roger Federer. In der Leichtathletik gibt es vom nächsten Jahr an ebenfalls eine Turnierserie, die nicht wie bisher die Golden League auf Europa beschränkt ist, sondern auch Asien und die USA miteinbezieht. Damit nicht genug. Auch die Leichtathletik soll ihr ständig wiederkehrendes Spektakel Nadal gegen Federer bekommen.

Damit würde die Leichtathletik ein großes Versprechen einlösen. Nicht mehr die Jagd nach dopingverdächtigen Weltrekorden soll die Leichtathletik prägen, sondern das Duell. Nur kam das in der spektakulärsten Disziplin der Leichtathletik, den 100 Metern der Männer, allenfalls bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften zustande. Weil die Schnellsten entweder keine Lust oder ihre Manager zu viel Startgeld verlangt hatten. In der neuen Diamond League wollen die Veranstalter nun gleich die drei Besten mehrmals gegeneinander laufen lassen, die Jamaikaner Usain Bolt und Asafa Powell sowie den Amerikaner Tyson Gay. Das kann diesem Sport nur gut tun.

Und noch etwas kann die neue Serie verändern: Sie wird die Leichtathletik übersichtlicher machen. Von den 47 Einzeldisziplinen berücksichtigt sie nur 32. Gehen und Hammerwerfen zum Beispiel fallen hinten runter. Das mag für einzelne Athleten wie die deutsche Hammerwurf-Weltmeisterin Betty Heidler schmerzlich sein. Aber um mit anderen Sportarten Schritt zu halten, wird die Leichtathletik etwas abnehmen müssen.

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