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Kommentar: Zweite Liga denken statt Erste Liga träumen

Kümmerliche fünf Punkte, und nicht einmal das Fundament für den Glauben stimmt. Warum Michael Rosentritt nicht mehr an Herthas Klassenerhalt glauben kann und die Verantwortlichen auffordert, sich mit Elan mit der Zweiten Liga zu befassen.

Hertha BSC wird absteigen. Alles andere ist Träumerei.

Sicher, Träumereien gehören zum Leben und damit auch zum Fußball, diesem für viele so schönen, so wichtigen, so großartigen Stück Leben. Die Träumereien sind es, die jede Woche eine Million Menschen in die deutschen Fußballstadien treiben.

Träumerei hat viel mit Glauben zu tun. Auf den Fußball übertragen ist es der Glaube an die eigene Mannschaft, dass sie etwas zu vollbringen imstande ist. Im Erfolgsfall wird gefeiert, im umgekehrten getrauert. Und anschließend wird auf ein Neues gehofft – geträumt.

Den Fans kann man das nicht verbieten, den Verantwortlichen schon. Sie sollten sich den Gegebenheiten stellen. Herthas Führung sagt, sie werde alles tun, um den Abstieg zu verhindern. Im Winter sollen neue Spieler kommen – für drei Millionen Euro. Wie wenig das bewirken kann, hat Hertha bereits im Sommer gezeigt, als für drei Millionen Euro neue Spieler kamen. Mit bekanntem Ausgang.

Herthas Führung will nur noch nach vorn schauen. Nur wo ist vorn? Unten? Bevor man den Blick hebt, muss klar sein, in welche Richtung man zu gucken hat. Hertha sollte sich ab sofort mit der Zweiten Liga beschäftigen. Und zwar inhaltlich, seriös und mit Elan.

Das Aussichtslose an Hertha im Herbst sind nicht nur die kümmerlichen fünf Punkte. Es stimmt ja nicht einmal die Tendenz. Und damit fehlt das Fundament für den Glauben – bei der Mannschaft, wie auf dem Rasen zu sehen, und dem Anhang, wie im Rang zu hören ist.

Es ist nicht ehrverletzend, sich als Hertha BSC mit der Zweiten Liga zu befassen. Im Gegenteil. Wer das jetzt nicht tut, handelt nicht aufrichtig.

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