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Sport: Kompakt gewonnen

Der FC Bayern verliert beim FC Arsenal 0:1, steht aber nach dem 3:1-Hinspielsieg im Viertelfinale der Champions League

Immer länger wurde der Ball. Arsenals Cole hatte ihn von der eigenen Hälfte auf die Reise geschickt. Weit weg von Cole startete Henry, als ahnte er, dass dieser Ball allein für ihn bestimmt war. Bayerns Lucio, bis dahin ohne Fehler, unterlief den Ball, auch Kovac, der hinzueilte, kam zu spät. Henry nahm den Ball mit rechts leichtfüßig an, spielte ihn auf links und schoss dann direkt in die lange rechte Ecke. Oliver Kahn streckte sich, aber um ihn herum tobten schon Arsenals Fans, denn der Nationaltorwart konnte das Tor nicht verhindern. Die 65. Spielminute lief in diesem Achtelfinal-Rückspiel zwischen dem FC Arsenal und Bayern München. Und nun stand es plötzlich 1:0 für die Gastgeber, und es schien, als könnte ein von den Bayern doch über weite Strecken sicher kontrolliertes Spiel noch kippen. Am Ende aber fiel kein weiteres Tor. Die Bayern stehen im Viertelfinale nach dem 3:1-Heimsieg vor zwei Wochen. Und der FC Arsenal und seine Fans müssen weiter auf den ersten Gewinn der Champions League warten.

Trainer Felix Magath hatte schon vor dem Hinspiel in München keinen Zweifel daran gelassen, dass der FC Bayern als Sieger aus diesen beiden Duellen hervorgehen würde. Das war mutig. Aber die Art und Weise, wie der Rekordmeister diese Vorgabe umsetzte, lässt durchaus die Hoffnung zu, dass das Erreichen des Finales nicht unrealistisch ist. Schön spielen die Bayern derzeit zwar nicht unbedingt, aber wie schon gegen Werder Bremen beeindruckten sie als kompaktes Team, das sehr diszipliniert und effektiv seine Arbeit verrichtet.

Die Bayern standen bis auf wenige Ausnahmen gut gestaffelt. Und wie bereits in der Bundesliga und im Hinspiel gegen Arsenal verstand es vor allem Demichelis, die Engländer vom eigenen Strafraum fern zu halten. Bis zur 40. Minute mussten die Arsenal Fans warten, bis der Torschrei es zumindest einmal bis auf ihre Lippen schaffte. Allerdings auch nicht weiter. Kovac hatte unglücklich beim Abwehren den Ball direkt vor die Füße Henrys gespielt, der drang über die linke Seite in das von Kahn gehütete Areal ein, doch dort verengte der Nationalkeeper den Winkel so stark, dass Henrys Schuss mit dem rechten Fuß kein Hindernis mehr darstellte.

Die Bayern dagegen verstanden es, ihre Angriffe schnell vorzutragen. Allerdings fehlte die Präzision vor dem Strafraum. Auch die Flanken kamen entweder gar nicht an oder es stand niemand bereit, um sie verwerten zu können. Über die linke – und nicht wie gewohnt rechte – Außenbahn ließ Magath Sebastian Deisler spielen. Rechts versuchte Salihamidzic, für Druck nach vorn zu sorgen. Deisler spielte eifrig, teilweise übermotiviert und hatte Glück, dass er nicht schon früh für einige Fouls die Gelbe Karte sah. Die Bayern hatten zwar nicht viele klare Chancen, aber auf jeden Fall mehr Strafraumszenen in der ersten Hälfte.

Nach dem 0:1 entschloss sich Magath, das Ergebnis zu halten, nahm Deisler heraus, Zé Roberto rein. Die wenigen Entlastungsangriffe brachten aber kaum etwas ein, einmal klärte Lehmann vor Pizarro. Dafür hielt Bayerns Abwehr, weil Arsenal nicht vom gewohnten Kurzpassspiel lassen wollte. Einmal musste sich Kahn noch strecken bei Toures Kopfball. Dann war die Zeit um, und die Bayern konnten jubeln.

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