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Sport: Konföderationen-Cup: WM-Revanche auf bescheidener Bühne

Verkehrte Welt beim Konföderationen-Cup in Südkorea und Japan: Während alles dem Halbfinale der Kleinen zwischen Japan und Australien entgegenfiebert, interressiert das Semifinale zwischen Frankreich und Brasilien nur am Rande. Dennoch hat die Neuauflage des WM-Endspiels von 1998 eine ganz eigene Brisanz.

Verkehrte Welt beim Konföderationen-Cup in Südkorea und Japan: Während alles dem Halbfinale der Kleinen zwischen Japan und Australien entgegenfiebert, interressiert das Semifinale zwischen Frankreich und Brasilien nur am Rande. Dennoch hat die Neuauflage des WM-Endspiels von 1998 eine ganz eigene Brisanz. "Wir haben unseren Status zu verteidigen. Wir sind froh, als Favorit in diese Partie zu gehen. Dafür haben wir hart gearbeitet", sagte Frankreichs Kapitän Marcel Desailly.

Erst im vergangenen Monat verdrängte Frankreich nach siebenjähriger Regentschaft Brasilien von Platz eins der Weltrangliste des Weltverbandes Fifa. Es war die zweite Demütigung für die Brasilianer nach der Niederlage 1998 im WM-Finale von Paris. Von einer Revanche wollen die Südamerikaner trotzdem nichts wissen. "Dieses Halbfinale ist nicht die Bühne für eine Revanche", sagte Brasiliens Verteidiger Edmilson vom französischen Erstligisten Olympique Lyon: "Außerdem ist unsere Mannschaft hier nicht mit der in Frankreich zu vergleichen." Während bei den Franzosen noch sechs Weltmeister im Kader zu finden sind, spielte aus dem aktuellen Aufgebot der Südamerikaner kein Akteur bei der WM von 1998 mit.

In der Vorrunde kamen die Brasilianer bei nur einem Sieg über Olympiasieger Kamerun sowie zwei Unentschieden gegen Kanada und Japan noch häufig aus dem Tritt. Ein Sieg über Frankreich könnte das Image der Brasilianer, die in der Qualifikation zur WM 2002 derzeit nur Platz vier belegen, erheblich verbessern - und den schwer in die Kritik gerateten Nationaltrainer Emerson Leao möglicherweise doch noch retten.

Japan hat das erste Ziel längst erreicht: Als Gruppensieger treten sie zum Halbfinale (10 Uhr) gegen Australien im eigenen Land an. Während die Partie zwischen Frankreich und Brasilien längst nicht ausverkauft ist, werden 80 000 Fans in Yokohama das eigene Team gegen nach vorne schreien.

Ein Jahr vor den Weltmeisterschaften an gleicher Stelle hat Japans Mannschaft eine neue Fußball-Euphorie entfacht. Mit Siegen über Kanada und Kamerun sowie einem Remis gegen Brasilien sind die Japaner aus dem Schatten der großen Fußball-Nationen herausgetreten. In den Abendnachrichten war Fußball in den letzten Tagen an erster Stelle gesetzt und auf den Titelseiten verdrängte Fußball sogar Baseball als Japans Sportart Nummer 1.

sid

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