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Wieder in deutschen Körben. Volker Finke war 16 Jahre Trainer des SC Freiburg.

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Sport: Konzept für später

Kölns neuer Sportdirektor Finke wird erst zur neuen Saison richtig eingreifen

Claus Horstmann war viel unterwegs in den vergangenen Tagen. Zuletzt war der Geschäftsführer des 1. FC Köln, der derzeit auch die Aufgaben des beurlaubten Managers Michael Meier übernommen hat, sogar in Japan. Von dort hat der 46-Jährige eine Überraschung mitgebracht, von der selbst die beiden beim FC sehr gut informierten Kölner Boulevardblätter keine Ahnung hatten. „Es ist ja schließlich Weihnachten“, sagte Horstmann.

Die Überraschung ist Volker Finke. Er soll in den kommenden zweieinhalb Jahren die Position des Sportdirektors übernehmen. Diese Verpflichtung hatte der Klub nach dem 0:3 beim FC Schalke 04 bekannt gegeben. Der 62-Jährige, der derzeit noch beim japanischen Erstligisten Urawa Red Diamonds tätig ist, soll seine Tätigkeit am 1. Februar beginnen. „Sein Vertrag in Japan läuft bis Ende Januar. Den wollte er erfüllen“, sagt Horstmann. Die Zuständigkeitsbereiche des neuen Sportdirektors werden die Nachwuchsabteilung, das Scouting und die Lizenzspielerabteilung umfassen. „Herr Finke hatte immer eine besondere Vorstellung von Fußball. Und er hat eine hervorragende Erfahrung“, sagt Horstmann.

Von dieser Kenntnis wollen die Rheinländer künftig profitieren. In seinen 16 Jahren (1991-2007) in Freiburg hatte sich Finke vor allem mit der Arbeit mit jungen Spielern und einem schnellen, laufintensiven Flachpassspiel einen Namen gemacht. Doch die aktuelle Mannschaft der Kölner, die in dieser Spielzeit keine andere Perspektive als den Abstiegskampf hat, bräuchte kurzfristige Hilfe in Form von Transfers in der Winterpause. „Darum werden sich Trainer Frank Schaefer, die Scoutingabteilung und ich selbst kümmern“, sagt Horstmann.

Allerdings sei auch Finke bereits mit in die Entscheidungsfindung einbezogen und wird über Namen informiert. „Wir werden ohnehin nur Spieler bis zum 30. Juni 2011 ausleihen“, sagt Horstmann. Für die kommende Spielzeit wird Finke dann seine Vorstellungen umsetzen können. Offenbar zeigt sich bei den Rheinländern auch ein neuer Teamgeist außerhalb des Fußballplatzes. „Frank Schaefer war immer in die Entscheidungsfindung einbezogen. Volker Finke und er werden sich gut ergänzen“, sagt Horstmann.

„Richtigen Kontakt hatte ich mit ihm noch nicht, aber man weiß doch, was er in Freiburg auf die Beine gestellt hat. Es ist wichtig für mich, einen Partner mit sportlicher Kompetenz zu haben“, sagte Schaefer in einer ersten Reaktion. Doch zumindest ein Aspekt dürfte die überraschte Freude rund um Köln ein wenig bremsen. Finke hatte in seiner Vergangenheit stets ein zwiespältiges Verhältnis zu den Medien. Vor allem dem Boulevard trat er häufig wortlos gegenüber. „Auch darüber haben wir natürlich gesprochen“, sagt Horstmann. „Aber auch dafür werden wir gemeinsam eine Lösung finden.“

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