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Sport: Kopenhagen im Ausnahmezustand - Ausschreitungen vor dem Endspiel zwischen Arsenal und Galatasaray

Kopenhagen erlebte am Mittwoch einen Fußball-Tag im Ausnahmezustand. Nach ersten Massenschlägereien mit einem Schwerverletzten in der Nacht von Dienstag lieferten sich nur wenige Stunden vor dem Uefa-Cup-Finale zwischen Arsenal London und Galatasaray Istanbul (das Spiel war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet) Randalierer aus England und der Türkei in der Innenstadt erneut gewalttätige Auseinandersetzungen.

Kopenhagen erlebte am Mittwoch einen Fußball-Tag im Ausnahmezustand. Nach ersten Massenschlägereien mit einem Schwerverletzten in der Nacht von Dienstag lieferten sich nur wenige Stunden vor dem Uefa-Cup-Finale zwischen Arsenal London und Galatasaray Istanbul (das Spiel war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet) Randalierer aus England und der Türkei in der Innenstadt erneut gewalttätige Auseinandersetzungen. Die Kopenhagener Polizei setzte Tränengas ein, um die Straßenschlacht direkt vor dem Vergnügungspark "Tivoli" zu beenden. Nach ersten Augenzeugenberichten gab es mindestens einen Schwerverletzten.

In der Nacht vor dem Spiel war bereits ein 31-jähriger Engländer durch einen Messerstich in den Rücken erheblich verletzt worden. Der Täter konnte unerkannt entkommen. Unter den sechs weiteren Verletzten aus der Nacht im Kopenhagener Zentrum war auch ein Einsatzleiter der Polizei, der von einem Stein im Gesicht getroffen wurde. Die Polizei bezifferte die Zahl der Festgenommenen mit zehn. Drei englische Randalierer wurden am Mittwoch ausgewiesen, während die anderen sieben Festgenommenen in Dänemark lebende Türken waren. Beim Halbfinale zwischen Galatasaray und Leeds United im April waren in Istanbul zwei englische Fans bei Ausschreitungen erstochen worden.

Die Unruhen in Kopenhagen begannen nach Aussage englischer Augenzeugen kurz nach Mitternacht mit einem Massenangriff türkischer Fans auf das Wirtshaus "Absalon", in dem Engländer feierten. Wenig später jagten mehrere Gruppen von Türken und Engländer einander durch die Innenstadt und warfen neben Flaschen und Steinen auch mit Fahrrädern.

Die dänische Polizei, die 2000 Beamte rund um das Uefa-Cup-Finale aufgeboten hat, wurde am Mittwoch in den Medien von Augenzeugen für ihr zögerliches und unprofessionelles Eingreifen in der Nacht kritisiert. So berichteten Dänen, dass eine Gruppe von 100 randalierenden Engländern ungehindert türkische Fans mit Steinen und Flaschen angreifen konnte, obwohl der Angriff durch die schnelle Absperrung einer Seitenstraße - wie von Zivilstreifen vorgeschlagen - hätte verhindert werden können. "Wenn große Gruppen von Leuten wirklich zur Straßenschlacht entschlossen sind, können wir das einfach nicht verhindern", meinte Polizeisprecher Mogens Lauridsen am Mittwoch.

Ein anderer Beamter räumte ein, dass man auch nicht auf derart massive Gewaltanwendung eingestellt gewesen sei. Für die Sicherheit rund um das Fußballspiel wurde ein Fünftel aller dänischen Polizisten aufgeboten. Bereits bei der Ankunft der jeweils 12 000 aus England und der Türkei erwarteten Fans in 70 Sondermaschinen war die unmittelbare Umgebung des Nationalstadions "Parken" mit hohen Zäunen abgesperrt worden. Auch das Spielfeld wurde entgegen sonstigen Gepflogenheiten mit einem hohen Zaun vor den 39 000 Zuschauern im seit langem ausverkauften "Parken" abgesperrt worden.

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