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Der Zeit hinterhergefahren. Felix Neureuther war 0,15 Sekunden zu langsam.Foto: dapd

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Sport: Kopf im Gletschereis

Felix Neureuther verpasst beim ersten Weltcuprennen im Riesenslalom den zweiten Durchgang

Sölden - Lange stand Felix Neureuther am Fuße des Rettenbachgletschers hoch über Sölden und blickte auf die Anzeigetafel. „Nicht gut“, sagte er mit betretener Miene. Der beste deutsche Skirennläufer war im ersten Lauf des ersten Rennens der Saison schlecht gefahren, zu passiv, wie er hinterher sagte. Er musste lange zittern um den Einzug in den Finaldurchgang des Riesenslaloms – am Ende reichte es nicht: Rang 32. 0,15 Sekunden zu langsam. Neureuther hatte daran zu knabbern. „Aber“, sagte der 27-Jährige, „man darf jetzt nicht den Kopf ins Gletschereis stecken.“

Keinen Grund für ein derartiges Versteckspiel hatte Fritz Dopfer, vielmehr durfte der 24 Jahre alte Zollwachtmeister aus Garmisch mit erhobenem Haupt zurück ins Tal fahren. Mit Rang 13 gelang Dopfer ein höchst beachtlicher Einstand in die neue Saison. Sein bestes Weltcup-Resultat, Rang zwölf vergangenen März im slowenischen Kranjska Gora, verfehlte er nur knapp. „Die Vorbereitung hat Früchte getragen, jetzt kann ich gestärkt in die Saison gehen“, sagte er.

Dem beherzt fahrenden Dopfer (2:23,42 Minuten) fehlten beim Sieg von Weltmeister und Weltcup-Gewinner Ted Ligety aus den USA nur 0,05 Sekunden zum erstmaligen Sprung unter die Top Ten. „Das war wirklich eine ordentliche Vorstellung vom Fritz, der Felix ist einfach unter den Erwartungen geblieben“, sagte Sportdirektor Wolfgang Maier. Maier war „vom Felix schon ein bisschen enttäuscht“, er hätte gerne zwei deutsche Läufer im zweiten Durchgang gesehen, „aber wenn du nicht attackierst, wirst du nach hinten weg gereicht“. Neureuther wusste selbst, dass er sich „zu wenig zugetraut“ hatte, sagte aber auch: „Ich wusste, dass noch nicht alles passt.“ Ihm ist schuldmindernd anzurechnen, dass er nach einer Schulteroperation im Mai drei Monate pausieren musste, hinzu kam der Wechsel des Materials. „Die Zeit geht mir noch ein bisschen ab“, sagte Neureuther. sid

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