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Sport: Kopfkur

Auch wenn es der Titel suggeriert: Dieses Buch gehört weniger in die Kategorie Ratgeber-Literatur als vielmehr in den Bereich Wissenschaftliche Aufsätze. Nicht im negativen Sinne.

Auch wenn es der Titel suggeriert: Dieses Buch gehört weniger in die Kategorie Ratgeber-Literatur als vielmehr in den Bereich Wissenschaftliche Aufsätze. Nicht im negativen Sinne. Denn es ist ein sehr intelligentes Buch, auch wenn die Sprache mitunter etwas schwergängig daherkommt. Die Autoren stellen Fragen, die sich Gesunde viel zu selten stellen – und Kranke viel zu spät. Was ist Gesundheit? Und was ist Krankheit? Die Antworten, die Farideh Akashe-Böhme und Gernot Böhme geben, sind manchmal überraschend. Gesundheit, so kann man dort lesen, hat nichts mit der utopischen Definition der WHO zu tun, derzufolge es sich um physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden handelt. „Es gibt kein Leben ohne Krankheit. Es kommt nicht darauf an, gesund zu sein im Sinne von Freiheit von Krankheiten, sondern gesund zu sein, indem man es versteht, mit Irritationen fertig zu werden“, schreiben die Autoren.

Sie nähern sich dem Thema philosophisch und soziologisch. Dabei haben sie Kranke und Schmerzpatienten nach ihren Bewältigungsstrategien befragt. Und sie misstrauen dem Gesundheitssystem, das den Patienten systematisch entmündige. Ihre Hauptthese: Nur der informierte Mensch kann der Versuchung widerstehen, seine Krankheit und damit die Verantwortung beim Arzt abzugeben wie seinen Mantel an der Garderobe – und deshalb mit seiner Krankheit tatsächlich umgehen.

Dieses Buch bestellen Farideh Akashe-Böhme, Gernot Böhme: Mit Krankheit leben. Verlag C.H. Beck München 2005, 144 Seiten, 9,90 €.

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