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Sport: Kopflose Abwehr

Schalke 04 unterliegt auswärts Bayer Leverkusen 1:3

Leverkusen - Hohn und Spott hatte sich schon während des Spiels über die Schalker Profis ergossen. „Und ihr wollt Deutscher Meister sein?“, schallte es in der zweiten Halbzeit aus dem Schalker Fanblock in der Leverkusener Bayarena, gemeint waren die Schalker Meisterschaftsambitionen. Nach dem Schlusspfiff dann wurde die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka wüst beschimpft. Denn Schalke 04 unterlag gestern Abend Bayer Leverkusen 1:3 (1:1), die Tabellenführung verpasste das Team natürlich auch. „Nur ein Tor aus einer Standardsituation, das reicht einfach nicht“, sagte der enttäuschte Slomka. „Ich bin froh, dass wir dieses Spiel noch kippen konnten“, sagte dagegen Bayers Trainer Michael Skibbe. Sein Team hatte teilweise glanzvoll gespielt.

Wie „echte Männer“ sollten die Schalker auftreten, hatte Schalkes Manager Andreas Müller vor dem Anpfiff gefordert. Wie echte Männer traten die Schalker auch auf – 25 Minuten lang. Nach einer Ecke des engagierten Lincoln gewann Kapitän Marcelo Bordon sein Kopfballduell mit Leverkusens Innenverteidiger Ahmed Madouni und wuchtete den Ball aus sechs Metern zum frühen 1:0 für Schalke ins Tor (7.).

Doch dann kippte plötzlich das Spiel. In der 28. Minute leistete sich Schalke einen unerklärlichen Fehler: Die Gäste hatten Einwurf, doch der Ball landete bei Leverkusen. Und Bayer leitete sofort einen Konter ein. Schneider passte in die Mitte auf Woronin, der laufstarke Ukrainer bediente den mitgelaufenen Außenverteidiger Gonzalo Castro und der erst 19 Jahre alte Deutsch-Spanier schloss kaltblütig zum 1:1-Ausgleich ab. Castro (34.) und Freier nach einer ausgezeichneten Kombination (45.) hatten danach weitere, hochkarätige Möglichkeiten, scheiterten jedoch.

Nach der Pause hielt der Gastgeber das hohe Tempo aufrecht und Schalke leistete sich weiterhin große Fehler in der Abwehr. Bestraft wurden sie erneut durch Castro. Der U-21-Nationalspieler krönte seine starke Leistung nach einer Ecke mit seinem dritten Bundesligatreffer, als er eine zu kurz geratene Abwehr von Schalkes Torhüter Frank Rost mit einem technisch perfekten Heber aus 22 Metern zum 2:1 einschoss. Danach zerfiel Schalkes Abwehr in seine Einzelteile. Nach einem Schuss des laufstarken Woronin, den Rost erst noch pariert hatte, staubte Kapitän Carsten Ramelow zum 3:1 (56.) ab. Das war die Vorentscheidung. Die Gäste bemühten sich zwar danach redlich. Aber am Ende stand die Niederlage. Sie wird die Diskussionen um Slomka forcieren.

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