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"Kopfstoß-Affäre": Verfahren auch gegen Materazzi

In der Kopfstoß-Affäre um den französischen Nationalspieler Zinedine Zidane im Finale der Weltmeisterschaft in Berlin hat der Welt-Fußballverband Fifa nun auch ein Disziplinarverfahren gegen den Italiener Marco Materazzi eingeleitet.

Zürich - Das Verfahren sei aufgrund von ersten Aussagen Zidanes eröffnet worden, teilte die Fifa am Donnerstag in Zürich mit. Der Kapitän der «Equipe Tricolore» hatte Materazzi im Endspiel, das Frankreich mit 3:5 im Elfmeterschießen verlor, mit einem Kopfstoß tätlich attackiert und war dafür vom Platz gestellt worden. Bereits am Dienstag hatte die Fifa deshalb ein Verfahren gegen ihn eingeleitet.

Am Mittwoch hatte sich Zidane erstmals öffentlich zu dem Vorfall geäußert und betont, er habe mit dem Kopfstoß auf wiederholte Provokationen des italienischen Verteidigers reagiert. Materazzi habe mit «sehr persönlichen und harte Worten» seine Mutter und Schwester beleidigt, sagte Zidane. Zuvor bereits hatte Materazzi Beleidigungen gegen den Franzosen eingeräumt. Gegen dessen Mutter seien diese jedoch nicht gerichtet gewesen. «Für mich ist die Mama heilig», hob der Spieler von Inter Mailand hervor.

Zur genauen Klärung des Vorfalls soll laut Fifa zunächst Zidane rechtliches Gehör in Form einer Stellungnahme erhalten. Diese müsse bis zum kommenden Dienstag eingereicht werden. Die Stellungnahme werde anschließend auch Materazzi vorgelegt, der daraufhin seinerseits eine Erklärung abgeben soll. Zudem werden beide Spieler zu einem Konfrontationsverfahren vorgeladen, das für den kommenden Donnerstag am Fifa-Sitz in Zürich anberaumt ist. Noch am selben Tag will die Disziplinarkommission des Weltverbands dann eine Entscheidung fällen. (tso/ddp)

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