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Sport: Krefelder Spaßgesellschaft

Der Außenseiter siegt auch im zweiten DEL-Finale gegen Köln

Krefeld (Tsp). Gefeiert wurde in der Krefelder Rheinlandhalle in den vergangenen Jahrzehnten nicht eben häufig. Kein Wunder. Seit 51 Jahren kam der deutsche Eishockeymeister nicht mehr aus der Stadt im Rheinland. Doch das könnte sich schon am Donnerstag ändern, wenn das dritte Finalspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in der Kölnarena auf dem Programm steht. Denn gestern gewannen die Krefeld Pinguine auch das zweite Spiel der nach dem Modus „Best of five“ gespielten Finalserie gegen die Kölner Haie. Freitag hatten die Krefelder in Köln 5:2 gesiegt, gestern kamen sie in vor 6714 Zuschauern in ihrer Arena zu einem 3:2 (1:0, 1:1, 1:1)-Erfolg gegen den Titelverteidiger.

Die Kölner hatten zunächst zu zaghaft agiert, sich oft nur mit Fouls zu helfen gewusst, und dies wurde früh bestraft. Als Kölns Stürmer Andreas Morczinietz in der 4. Minute auf die Strafbank musste, konnte Christian Ehrhoff Krefeld Führung bringen. Erst nach der ersten Pause wirkten die Haie entschlossener. Alex Hicks (27.) gelang auch der Ausgleichstreffer – diesmal war Köln in Überzahl. Stephane Barin konnte aber die Pinguine wieder in Führung bringen (34.). Kurz nach Beginn des letzten Drittels nutzte dann Brad Purdie in Abwesenheit der Kölner Verteidiger den Raum vor dem Tor von Rogles und erhöhte auf 3:1. Die Haie versuchten zwar noch einiges, in den letzten zwei Minuten gar ohne Torhüter und mit sechs Feldspielern, doch mehr als ein Tor durch Ron Pasco wollte nicht herausspringen.

Am Donnerstag können die Pinguine nun nach Vorgängerverein Krefelder EV (1952) und Preußen Krefeld (1951) den dritten Titel in das beschauliche rheinische Städtchen holen. Butch Goring war nach dem gestrigen Spiel davon überzeugt, dass es so weit kommt. „Die Play-offs haben schon so viel Spaß gemacht, trotzdem hoffen wir, dass sie am Donnerstag vorbei sind.“ Hans Zach zeigte sich dagegen vom drohenden, unerfreulichen Saisonende nicht irritiert. „Wir können es noch packen, so schnell geben wir nicht auf “, sagte Kölns Trainer. Allein mit der Leistung von Schiedsrichter Willi Schimm war Zach nicht zufrieden. „Wir hätten einen Schiedsrichter gebraucht, der auf beiden Seiten das gleiche Strafmaß anlegt.“

An der Schiedsrichterschelte von Zach störte sich in Krefeld natürlich keiner. Noch lange nach Spielschluss feierten die Fans in der betagten Rheinlandhalle, die vielleicht schon eines ihrer letzten, großen Eishockeyfeste beherbergt hat: Der Bau einer Großarena auf dem gegenüberliegenden Parkplatz der Halle ist beschlossene Sache und dürfte sich in Krefeld durch einen Gewinn der Meisterschaft bestimmt nicht verzögern.

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