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Kreisliga B: Erst Ersatz, dann Referee, danach Spieler

Weil der Schiedsrichter sich verspätete, sprang der Hellersdorfer Spieler Jens Breva gegen den SFC Stern 1900 für ein paar Minuten ein. Die letzten Minuten kam er als Feldspieler zum Einsatz. Nach der 2:3-Niederlage wird seinem Klub geraten, Protest einzulegen - weil Breva die Spielleitung wieder abgeben musste.

Berlin - Dass Jens Breva zunächst die Trainingsjacke anbehalten wird, war ihm als Ersatzspieler am Sonntag bewusst. Aber es überraschte den 25-Jährigen schon, dass er samt Trainingsjacke das Spiel anpfeifen sollte. Die Trainer vom SFC Stern 1900 und vom Hellersdorfer FC hatten sich in der Kreisliga B auf ihn geeinigt, kurz bevor er den Kabinengang herausschlenderte. Der vorgesehene Schiedsrichter hatte sich verspätet.

Jens Breva war zuvor nie Schiedsrichter, „als langjähriger Fußballspieler kennt man aber die Regeln“, erzählt er. „Es lief gut. Die Spieler waren fair, keine Karten, wenige Fouls.“ Breva hatte sich darauf eingestellt, dass er nicht mehr Fußball spielen wird. Da kam der planmäßige Schiedsrichter nach 15 Minuten an und übernahm die Partie. Breva wurde wieder zum Ersatzmann. Er durfte die letzten zehn Minuten mitspielen, konnte aber die 2:3-Niederlage gegen den SFC Stern 1900 nicht verhindern.

Auch nach dem Spiel blieb es kurios: Ein Referee, der unter den Zuschauern war, nahm nach dem Spiel Kontakt auf zum Hellersdorfer FC und empfahl Einspruch gegen die Niederlage, die der Hellersdorfer Breva angepfiffen hatte. „Wir sind nicht in der Operettenliga“, sagt nun Michael Fischer, Spielleiter der Kreisliga B. Wer anpfeift, müsse auch abpfeifen, es sei denn, er verletzt sich. „In der Kreisliga ist es durchaus üblich, dass ein Spieler Schiedsrichter wird, falls der geplante Unparteiische nicht auftaucht“, sagt er. Fischer glaubt nun, dass die Partie neu angesetzt werden muss.

Hüseyin Ince

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