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BVB-Trainer Jürgen Klopp entschuldigt sich bei Marcel Reif.

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Update

Kritik an Fußball-Kommentator: Jürgen Klopp entschuldigt sich bei Marcel Reif

Der zuletzt mehrfach attackierte Fußball-Kommentator Marcel Reif hatte BVB-Trainer Jürgen Klopp mitverantwortlich für die Attacken gemacht, weil dieser sich über den Kommentator lustig gemacht habe. Jetzt hat sich Klopp entschuldigt.

Beste Freunde werden Jürgen Klopp, Trainer von Borussia Dortmund, und Marcel Reif, Fußball-Kommentator beim Fernsehsender Sky, nicht mehr. Schon mehrfach sind sie verbal aneinander geraten. Zuletzt am Wochenende, weil Reif den Maskenjubel zweier Dortmunder Spieler kritisiert hatte. Klopp warf Reif vor, keinen Spaß zu verstehen und überhaupt nichts mehr witzig zu finden im Leben. Davor war Reif von Fans beim Derby zwischen Schalke und Dortmund angegriffen worden und drei Tage später beim Pokalspiel des BVB in Dresden dann mit Bier übergossen worden.

Reif hatte da einen Zusammenhang hergestellt. Im Interview mit dem Tagesspiegel sagte Reif, dass diese Äußerungen wenig hilfreich seien. "Das ist schon im privaten Bereich ungehörig und unverschämt. Im öffentlichen Bereich ist es unverantwortlich. Da müssen sich die Klubs äußern und Deeskalation fördern statt die Eskalation voranzutreiben", sagte Reif.

Jetzt hat sich Klopp entschuldigt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Aussagen dazu beigetragen haben. Wenn doch, tut mir das leid“, sagte Klopp auf einer Pressekonferenz. „Ich wusste zum Zeitpunkt meiner Aussage nichts davon, dass Reif und seine Frau im Auto angegangen wurden. Ich habe noch nie jemanden zu Gewalt aufgerufen, und distanziere mich davon.“

Reif hatte vor einem neuen Ausmaß des Hasses gewarnt und eine neue Eskalationsstufe durch die Übergriffe gesehen.

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke distanzierte sich vom Bierbecherwurf des Fans und sagte: „Das ist absolut nicht in Ordnung.“ Zu Reifs Vorwurf gegen Klopp sagte er der „Bild“: „Eine Verbindung zu Jürgen Klopp herzustellen, ist abenteuerlich. Jürgen wurde zum Batman-Jubel befragt und hat mit einem lustig gemeinten Spruch geantwortet. Da einen Zusammenhang herzustellen, ist absurd.“

Erschrocken zeigten sich auch Reifs Kollegen. „Ob Bierdusche in Dresden oder der Angriff auf sein Auto in Dortmund, die Grenze des Zumutbaren ist überschritten“, erklärte Sky-Sportchef Burkhard Weber: „Wohin soll das denn noch führen?“ „Fußballreporter - egal von welchem Medium - dürfen nicht zum Freiwild der Fans werden“, sagte Weber. Der Sky-Sportchef forderte: „Nun sind alle Verantwortlichen gefordert, auf das Thema deeskalierend einzuwirken.“ Reif scheint besonders bei den BVB-Fans unbeliebt zu sein. Der 65-Jährige ist von Dortmunder Anhängern schon häufiger als Bayern-Sympathisant bezeichnet worden. Attacken wie am Samstag und am Dienstag hat er nach eigenen Angaben aber noch nicht erlebt. (Tsp)

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