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Sport: Kunst und Fehler

SCC-Volleyballer besiegen Unterhaching 3:1

Berlin - Einen Moment lang sah es so aus, als wollte Stanislav Zimakijevic vom Volleyball-Bundesligisten TSV Unterhaching den Schiedsrichter von seinem Hochsitz schütteln. Das Metallgestänge geriet ins Wanken, André Jungen aus Oberhausen konnte sich aber oben halten. Es war eher ein kleines Versehen als eine Frustreaktion, weil die eigene Mannschaft am Sonntag beim Spiel gegen den SC Charlottenburg im Rückstand lag.

Nur eine Viertelstunde später gewannen die Berliner gegen die bis dahin unbesiegten Bayern vor 1000 Zuschauern in der Sömmeringhalle mit 3:1 (23:25, 25:20, 25:17, 25:22). Dank des besseren Satzverhältnisses konnte der SCC damit auf Platz zwei der Tabelle vorrücken.

„Mit dem Ausgang des Spiels bin ich zufrieden, mit dem Verlauf nicht unbedingt“, sagte SCC-Manager Kaweh Niroomand. „Die Leistung der Mannschaft ist nicht konstant gut.“ So kam es vor allem im ersten Satz zu auffallend vielen Angriffsfehlern von Robert Kromm und Kapitän Marco Liefke, der noch immer hinter seiner Normalform zurückbleibt. Über den 20-jährigen Kromm sagte Niroomand: „Er hat brillante Szenen – und dann kommt wieder gar nichts.“

Kromm selbst sah seine Leistung ähnlich, hatte aber eine Erklärung: „Wir sind als Favorit in das Spiel gegangen und dachten, dass wir sowieso gewinnen. Deshalb waren wir am Anfang nicht wachsam genug.“ Allerdings konnten sich die Berliner von Satz zu Satz steigern, so dass es ein unterhaltsames Spiel mit sehenswerten Ballwechseln wurde. „Für das Champions-League-Spiel am Mittwoch gegen Tours reicht die gezeigte Leistung noch nicht“, sagte Niroomand. Gegen den Französischen Meister habe man allerdings nichts zu verlieren. „Dann sind die anderen die Favoriten. Da gehen wir viel aggressiver ran als heute“, sagte Kromm. Dann drehte er sich zu einem kleinen Mädchen, um ihr ein Autogramm zu geben.

Sophie Goetze

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