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Vergebliches Flehen. Schiedsrichter Robert Kempter zeigte Unions Torsten Mattuschka Gelb-Rot. Foto: dpa

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Sport: Kuriose Entscheidungen in der Kälte

Union hadert bei der 2:3-Niederlage in Paderborn mit dem Schiedsrichter.

Uwe Neuhaus zeigte nach dem Abpfiff wie in alten Zeiten Abwehrqualitäten. Der frühere Wattenscheider Bundesligaverteidiger und heutige Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union stellte sich mehrfach schützend vor Schiedsrichter Robert Kempter, um verbale Attacken seiner Spieler zu verhindern. Nach der 2:3 (1:1)-Niederlage beim nunmehr 16 Partien in Serie ungeschlagenen SC Paderborn trug Kempter aus Sicht der Unioner großen Anteil an der Niederlage beim neuen Tabellenzweiten. „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht und sind in Unterzahl fast noch zum Ausgleich gekommen“, sagte Union-Schlussmann Jan Glinker. „Es waren aber auch einige kuriose Schiedsrichter-Entscheidungen dabei. Leider können wir es nicht ändern.“

Der 1. FC Union, bei dem in der Innenverteidigung zunächst überraschend Ahmed Madouni den Vorzug vor Christian Stuff erhalten hatte und Michael Parensen wegen muskulärer Probleme überhaupt nicht im Kader stand, ärgerte sich über mehrere Entscheidungen von Kempter. Der Unparteiische zeigte schon nach wenigen Minuten nach einem zweifelhaften Foul des Berliners Markus Karl an Nick Proschwitz auf den Elfmeterpunkt. Proschwitz selbst verwandelte sicher zum 1:0.

Im zweiten Abschnitt forderten die Berliner nach einem Handspiel von Daniel Brückner ihrerseits einen Strafstoß. Doch der blieb ihnen versagt. Spätestens nachdem Kempter Union-Kapitän Torsten Mattuschka Gelb-Rot gezeigt hatte, wurden die Union-Fans unter den 7549 mächtig frierenden Zuschauern richtig sauer. Mattuschka, der vor der Pause mit einem herrlichen Freistoß noch das 1:1 erzielt hatte, flog für ein Allerwelts-Foul nach 78 Minuten vom Platz. „Hätte der Schiedsrichter gewusst, dass ich schon verwarnt gewesen bin, hätte er mir bestimmt keine Karte gegeben“, sagte Mattuschka.

Da die Paderborner zu diesem Zeitpunkt nach weiteren Treffern von Daniel Brückner und Alban Meha per Freistoß und einem herrlich herausgespielten Berliner Tor durch Silvio mit 3:2 in Front lagen, schien die Vorentscheidung nahe. Doch die Köpenicker, bei denen Neuzugang Tijani Belaid ab der 67. Minute zu seinem Punktspiel-Debüt gekommen war, gaben nicht auf. Mit Macht wollten sie das kleine Zwischentief in den 20 Minuten nach der Pause vergessen machen. Chinedu Ede besaß in der Nachspielzeit die letzte Möglichkeit zum Ausgleich, der nicht unverdient gewesen wäre. „In der ersten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft. Wir waren nach dem Ausgleich am Drücker“, sagte Uwe Neuhaus. „In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit ist uns dann der eine oder andere Fehler zu viel unterlaufen.“ Hinsichtlich der Schiedsrichterleistung hielt sich Neuhaus sehr zurück. „Aber wenn Entscheidungen immer gegen eine Mannschaft gefällt werden, zieht es dieser irgendwann den Nerv“, meinte der 52-Jährige lediglich.

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