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Sport: Länderspiel trotz Krawallen

DFB will in Paris gegen Frankreich antreten

Berlin - Für den Präsidenten ist alles normal. „Das Länderspiel in Paris findet statt“, sagte Theo Zwanziger, Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), am Montag. „Wir haben schon mehrmals in schwierigen Situationen Länderspiele ausgetragen.“ In der Tat steht der DFB vor einer schwierigen Situation. Denn die Vorbereitungen für das am Samstagabend um 21 Uhr im Pariser „Stade de France“ geplante Länderspiel der Fußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich werden immer mehr von den Bildern brandschatzender Jugendlicher in Frankreich bestimmt.

Bereits in der vergangenen Woche hat der DFB wegen der Krawalle offiziell Kontakt zum französischen Fußballverband aufgenommen. Am Montag hat DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt die Lage nach der elften Krawallnacht noch einmal telefonisch mit seinem französischen Kollegen Jacques Lambert erörtert. Schmidt wollte sich auf Nachfrage nicht zum Inhalt der Gespräche äußern. „Wir bleiben im ständigen Kontakt mit den Franzosen“, sagte er.

Bislang gehen alle im DFB befassten Funktionäre davon aus, dass das Spiel im „Stade de France“ wie geplant angepfiffen wird. „Das Spiel wird planmäßig stattfinden“, sagte DFB-Sprecher Harald Stenger. „Mit den deutschen Sicherheitsbehörden sind wir über die Lage in einem ständigen Kontakt.“ Aus Sicherheitskreisen heißt es, dass am Donnerstag oder Freitag noch einmal eine aktuelle Einschätzung der Sicherheitslage erstellt werden soll. Dass das Länderspiel zu diesem Zeitpunkt doch noch abgesagt wird, halten viele aber für unwahrscheinlich. „Es gibt im Moment keine Aussage dahingehend, dass die Begegnung nicht stattfindet“, sagt auch Martin Spitzl, der beim DFB für Sicherheit zuständig ist. Das Nachdenken gehe aber weiter, versichern alle Verantwortlichen.

Mit der Eskalation der Lage in Paris und in den Vorstädten müssen sich nun auch die Fans auseinander setzen. Das Auswärtige Amt veröffentlichte im Internet am Montag einen Reisehinweis, nach denen deutsche Besucher „besondere Umsicht bei Reisen in die französischen Ballungszentren“ walten lassen sollen. Zudem werden Touristen aufgefordert, als problematisch bekannte Vorstädte zu meiden. Bisher wollen rund 2000 deutsche Fans ihre Mannschaft begleiten. Etwa 1000 von ihnen reisen am Samstag mit den Bussen des Fanklubs Nationalmannschaft nach Paris, nach dem Abpfiff wollen sie sofort wieder zurückfahren. Der Fanklub will nun seinen Mitgliedern Informationen zur Sicherheitslage mit auf den Weg geben. Die meisten Fans wollen sich aber offensichtlich nicht einschüchtern lassen. Nach Auskunft des Fanklubs Nationalmannschaft haben bislang erst drei Fans ihre geplante Reise abgesagt.

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