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Sport: Langer muss die Heimreise antreten

Der deutsche Golfprofi scheitert bei den British Open

Sandwich. Bernhard Langer wirkte enttäuscht, aber nicht deprimiert, als er seinen Schläger in die Ecke stellte. „Meine Erwartungen waren nicht so hoch. Ich habe immer noch nicht die notwendige Umstellung beim Schwung geschafft, an der ich schon lange arbeite. Das kann noch Monate dauern“, sagte der deutsche Golfprofi aus Anhausen, als er wusste, dass er bei den 132. British Open in Sandwich gescheitert war. Mit 152 Schlägen (76+76) fiel der 45-Jährige zu weit zurück, um noch den Cut zu schaffen. Nur die besten 70 und Schlaggleichen kämpfen bis morgen um den Siegerscheck von 990 000 Euro.

Trotz deutlich geringerer Windgeschwindigkeiten im Vergleich zu seiner 76er-Runde am Donnerstagnachmittag kam Langer auch gestern nicht wie gewünscht zum Zuge. „Heute lief es den ganzen Tag nicht richtig“, sagte Langer. Auf den ersten beiden Bahnen habe er eigentlich gute Schläge gehabt, am Ende aber wie schon tags zuvor zwei Bogeys kassiert. Nach 18 Löchern zierten sechs Bogeys und ein Birdie seine Scorecard. Zu einem Zeitpunkt, als der Cut mit 8 über Par vorausberechnet wurde, lag Langer 10 über Par. Da bahnte sich schon an, dass für Langer das Turnier vorbei sein würde.

Besser machte es Ernie Els (146). Nach sieben Bogeys zum Auftakt hatte der Südafrikaner gemutmaßt, dass er „einen sehr guten Tag“ brauchen werde, um den Cut noch zu schaffen. Es wurde ein sehr guter Tag für Els, der 68 Schläge benötigte. Mit nunmehr 4 über Par könnte es Els sogar als erstem Spieler nach Tom Watson (1982/1983) gelingen, den Titel erfolgreich zu verteidigen. Favorit Tiger Woods (145) lag vor der dritten Runde nur vier Schläge hinter dem führenden amerikanischen Landsmann Davis Love III (141).

Fredrik Jacobson gab gestern am zweiten Tag die spaßigste Geschichte zum Besten. Auf Spielbahn 14 des Royal St. George’s Golf Club musste der Schwede, bester Europäer nach Runde eins, dringend eine der für die Spieler bereitgestellten mobilen Toiletten benutzen. Bedauerlicherweise hatte Jacobson versäumt, die letzte dieser Einrichtungen aufzusuchen. Auf dem baumlosen und heckenarmen Kurs machte er aber schnell eine Deckung bietende Alternative aus. Erleichterung konnte sich der Fünftplatzierte der diesjährigen US Open zunächst allerdings nicht verschaffen. „Die TV-Kameras zoomten hinter mir her, das hat mich genervt, und so konnte ich erst später", erzählte Jacobson, der den Veranstaltern der Open empfahl, künftig „für mehr Toiletten zu sorgen.“

Schließlich sorgte auch der in Runde eins verloren gegangene Ball des Weltranglistenersten Tiger Woods für neue Aufregung. Während der Reporter der „Sun“ mit dem Finder eine Ablöse verhandelte, klingelte das Handy des Fans. Am anderen Ende war der Chefredakteur der „Sun“-Konkurrenz „Mirror“ und gab sein Gebot für den Ball ab. Die beiden Blätter schaukelten sich gegenseitig hoch – am Ende erhielt die „Sun“ den Zuschlag für 7500 britische Pfund.

Thomas Lötz

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