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Sport: Lebende Ballmaschine

Diese Aussage kam von Herzen. "Ich liebe es, in Amerika zu spielen", sprach Lleyton Hewitt über das Stadionmikrofon.

Diese Aussage kam von Herzen. "Ich liebe es, in Amerika zu spielen", sprach Lleyton Hewitt über das Stadionmikrofon. Ein Lächeln auf den Lippen, den Scheck über 392 000 Dollar in den Händen. Der erfolgreichste Kurzarbeiter der ATP-Tour tröstete dann auch gleich Tim Henman, den er auf dem Weg zu seinem ersten Turniersieg in der Masters-Serie gedemütigt hatte. 6:1, 6:2 in nur 81 Minuten. Schneller kann man sein Geld beim Tennis nicht verdienen. "So einen guten Start hatte ich nach meiner Krankheit nie erwartet", sagte der Weltranglisten-Erste, der zu Jahresbeginn unter Windpocken litt und bei den Australian Open bereits in der ersten Runde ausgeschieden war. Zwei Monate später thront Hewitt schon wieder über der Konkurrenz.

Online-Gaming Spiel, Satz und Sieg: Der Pong-Klon von meinberlin.de Bei der finalen Matinee in der kalifornischen Wüste sorgte einzig und allein der Australier für den künstlerischen Wert. Henman wurde zum Spielball des Australiers, den die US-Medien wegen seiner Schnelligkeit und der Kunst, so ziemlich jeden Ball zurückzubringen, im vergangenen Jahr liebevoll den Spitznamen "Golden Retriever" verpasst hatten. Auf Wunsch des US-Networks "ABC" hatte man das Endspiel extra auf 10 Uhr 30 vorverlegt, um auch an der Ostküste möglichst viele Zuschauer zu erreichen. Man darf annehmen, dass die TV-Quoten beim landesweit übertragenen Match ohne die Mitwirkung der Nationalhelden Agassi und Sampras nicht berauschend waren. Zumal Hewitt derart dominierte, dass das Match bereits nach dem ersten Satz entschieden war.

Bereits im Halbfinale hatte die "lebende Ballmaschine" ("New York Times") in einer Kopie des letztjährigen US-Open-Endspiels den Amerikaner Pete Sampras abserviert (6:2, 6:4). Seit seinem Triumph vom September in Flushing Meadows ist der Stern des 21-Jährigen weiter gestiegen. Hewitt gewann den Masters-Cup in Sydney und beendete das Jahr als jüngste Nummer eins aller Zeiten (20 Jahre und zehn Monate). Er gewann 34 seiner letzten 38 Matches, wobei die Bilanz in den USA einschließlich der US Open 18 Siege in Folge beträgt. Vor zwei Wochen gewann er das Finale von San Jose in drei Sätzen gegen Andre Agassi. Nun sammelte er beim mit 2,95 Millionen Dollar dotierten Masters-Turnier in Indian Wells den 14. Titel seiner Karriere. "Ich habe zuletzt verdammt schwer im Training gearbeitet", meinte Hewitt, dem gerade der Triumph in der kalifornischen Wüste "ungemein viel bedeutete": "Diese Turniere sind so hart wie Grand Slams."

Stefan Liwocha

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