Sport: Lehrstunde für den Meister

London (dpa). Das letzte Aufgebot des deutschen Fußball-Meisters hat einen Fehlstart in die Champions-League-Saison nicht verhindern können. Trotz einer kämpferisch guten Leistung musste sich Borussia Dortmund am Dienstagabend ohne fünf Stammspieler beim FC Arsenal London mit 0:2 (0:0) geschlagen geben und steht damit im nächsten Spiel der Gruppe A am kommenden Mittwoch im Westfalenstadion gegen AJ Auxerre unter Druck.

Vor 34 907 Zuschauern im Highbury Park erzielten Dennis Bergkamp (62.) und Fredrik Ljungberg (77.) die Tore zum verdienten Erfolg der Gastgeber. Die Dortmunder, bei denen neben Spielmacher Tomas Rosicky, Lars Ricken, Marcio Amoroso und Otto Addo auch Nationalspieler Christian Wörns verletzungsbedingt ersetzt werden musste, begannen überraschend ohne Kapitän Stefan Reuter. Trainer Matthias Sammer gab aus taktischen Gründen Juan Ramon Fernandez den Vorzug. Der Argentinier sollte Arsenals Viererkette über die linke Außenbahn beschäftigen und seine Mannschaft dadurch vom befürchteten gegnerischen Druck befreien.

Dieses Vorhaben ging zunächst auf, denn der erwartete Ansturm der Londoner blieb anfangs aus. Der BVB hatte durch Dede sogar die erste gute Einschussgelegenheit, doch sein Freistoß strich am Tor vorbei. Auf der Gegenseite resultierten die Chancen aus den für Arsenal typischen Kontern über die Franzosen im Team: Erst zwang Thierry Henry mit einem verdeckten Rechtsschuss Jens Lehmann zur Glanzparade, dann scheiterte Sylvain Wiltord freistehend am starken Nationalkeeper.

„Wir müssen weiter so kompakt stehen und auf die Konter achten“, meinte der am Knie verletzte Wörns zur Pause. Nach dem Wechsel verstärkten die Gastgeber ihre Offensiv-Bemühungen, während beim BVB Torsten Frings als Vertreter Rosickys kaum Akzente setzen konnte und sein Team so immer mehr unter Druck geriet.

Glück hatte die Borussia, dass Henry noch eine tolle Freistoß-Chance ungenutzt ließ. Sieben Minuten später traf dann aber Bergkamp von der Strafraumgrenze zur überfälligen Führung der Londoner.

Sammer reagierte auf die Harmlosigkeit im Angriff seines Teams mit der Hereinnahme der Stürmer Giuseppe Reina und Heiko Herrlich und setzte auf Angriff, wodurch der Gegner zu neuen Kontern förmlich eingeladen wurde. Nachdem Ljungberg und Henry noch knapp gescheitert waren, machte der Schwede Ljungberg alles klar für die heimstarke Elf von Arsene Wenger, die in dieser Form gute Chancen auf den Einzug in die Zwischenrunde hat. Der BVB, für den Evanilson die letzte Chance der Partie ausließ, wird sich sehr steigern müssen, um dieses Ziel zu erreichen.

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