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© EPA

Leichtathleten: Die Körper der Sieger

Die Modellathleten in der Leichtathletik bieten fast alle Formen: Von klein und zierlich bis zu groß und kräftig. Die Sieger sehen unterschiedlich aus.

Ob auf den Tribünen des Olympiastadions oder wenigstens vor dem Fernseher schon die Damen und Herren von den großen Modelagenturen Platz genommen haben? Sie könnten gleich ganze Nationalmannschaften bei dieser WM unter Vertrag nehmen, weil die Leichtathletik fast alle Körperschemen zeigt, die man sich so vorstellen kann: von klein und zierlich bis zu groß und kräftig.

Der Modellathlet ist Leichtathlet, er kann zum Beispiel ein Diskuswerfer sein wie der Litauer Virgilius Alekna, sein Körperbild lässt sich genauso in Stein hauen wie die seiner Diskusvorvorvorfahren aus der Antike. Genau zwei Meter groß und 130 Kilogramm schwer, kein Zufall, dass sich der litauische Präsident von Alekna als Leibwächter beschützen lässt. Wie schnell Modellathleten wie er sein können, wird meist unterschätzt, ohne schnelle Drehung aus den Beinen würden sie jedenfalls den Diskus nicht so weit schleudern können.

Weit weniger definiert sind meist die Kugelstoßer, der Amerikaner Reese Hoffa zum Beispiel. Fast zwanzig Zentimeter kleiner ist er als Alekna, aber genauso schwer. Auf den ersten Blick gleicht er einem Unsportler, doch das täuscht. Auch Hoffa trainiert jede Menge Sprints, um schnell zu sein im Ring.

Mit ihren langen Beinen fällt Blanka Vlasic besonders auf. Die kroatische Hochspringerin ist 1,93 Meter groß. Ähnlich wie bei den Skispringern gibt es auch im Hochsprung eine Debatte um Essgewohnheiten, denn jedes Kilo, das die Springer mit in die Luft nehmen, bringt sie früher wieder zum Boden zurück. Vlasics offiziell angegebenes Gewicht von 75 Kilogramm gibt jedoch keinen Anlass zur Sorge.

Ob ein Leistungssportler lange und kurze Laufstrecken bestreitet, lässt sich schon am Körperbau erkennen. Sprinter wie die Amerikanerin Carmelita Jeter haben sich weit mehr Muskelmasse antrainiert, die würde jedoch bei einer 5000-Meter-Läuferin wie der Kenianerin Vivian Cheruiyot oder der Äthiopierin Meseret Defar nur stören. Defar ist gerade einmal 1,55 Meter groß und wiegt 42 Kilogramm. Langstreckenläufer verlieren allein schon bei ihrem Training viel Gewicht.

Und dann gibt es noch den Universalathleten, das sind die Siebenkämpferin und der Zehnkämpfer. Ihre Muskeln sind groß und stark genug, um die Kugel weit zu stoßen, bei den Frauen bei einem großen internationalen Wettkampf 15 Meter, bei den Männern 16 Meter, und trotzdem sind sie noch nicht zu schwer, um beim Hochsprung emporzusteigen. Der Zehnkämpfer Christian Schenk, in seiner Wettkampfzeit zwei Meter groß und 93 Kilogramm schwer, sprang bei seinem Olympiasieg 1988 in Seoul 2,27 Meter hoch.

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