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Nur fünf Tage nach seinem 800-Meter-Weltrekord beim Istaf im Berliner Olympiastadion siegte der Kenianer David Rushida auch beim Diamond-League-Finale in Brüssel.

© dpa

Leichtathletik: Die besten Zeiten

Der neue 800-Meter-Weltrekordler David Rudisha gewinnt auch das Finale der Diamond League in Brüssel. Vor einem Jahr noch scheiterte der Kenianer noch in Berlin im WM-Halbfinale.

Vor einem Jahr hatte David Rudisha gesagt: „Meine Zeit wird eines Tages kommen, ich bin noch jung und muss geduldig sein.“ Das war, nachdem der Kenianer bei den Weltmeisterschaften in Berlin im 800-Meter-Halbfinale überraschend gescheitert war. Und im Jahr 2008 hatte er die Olympiaqualifikation verletzungsbedingt verpasst.

Doch die Zeit des David Rudisha ist schnell gekommen. Nach der WM-Pleite von Berlin blieb der erst 21-Jährige in mittlerweile 18 Rennen über 800 Meter ungeschlagen. Nur fünf Tage nach seinem Weltrekord beim Istaf im Berliner Olympiastadion (1:41,09 Minuten) entschied er am Freitag auch den Lauf beim Diamond-League-Finale in Brüssel für sich – und gewann neben einer Prämie von 40 000 US-Dollar einen Diamanten.

Obwohl er mit 1:43,50 Minuten eine durchaus schnelle Zeit lief, war Brüssel für den Kenianer lediglich eine Zwischenstation. „Das war kein Rennen, das für einen Rekordversuch geeignet ist“, erklärte Rudisha, „ich fühle mich immer noch stark. Wenn am Sonntag in Rieti die Bedingungen gut sind, will ich versuchen, meinen Weltrekord zu verbessern.“ Eine Zeit von unter 1:41 Minuten ist sein Ziel. „Wenn es am Ende nicht reichen sollte, werde ich es im nächsten Jahr probieren.“

Im italienischen Rieti machte sich David Rudisha einst einen Namen. Kurz nach der Berliner WM lief er dort 1:42,01 Minuten und brach den 25 Jahre alten Afrika-Rekord von Sammy Koskei (Kenia). Plötzlich war Rudisha der viertschnellste 800-Meter-Läufer aller Zeiten. Schneller waren vorher nur der damalige Weltrekordler Wilson Kipketer (Dänemark/1:41,11), der Brite Sebastian Coe und der Brasilianer Joaquim Cruz.

Kipketer und Rudisha wurden vom gleichen Mann entdeckt und trainiert. Vom in Kenia lebenden Iren Colm O’Connell. „Er hat mich bei regionalen Schulmeisterschaften im Rahmen eines Zehnkampfs über 400 Meter laufen sehen und mich dann zum Training eingeladen“, erzählt Rudisha. O’Connell ist in Kenia eine Institution. Aus der St. Patrick’s School in Iten, wo er unterrichtet, gingen reihenweise kenianische Weltklasseläufer hervor.

Seit 2005 ist O’Connell Rudishas Trainer. „Er ist die wichtigste Person meiner Karriere“, sagt der Weltrekordler. „Er war auch derjenige, der mir empfahl, statt 400 besser 800 Meter zu laufen, als er mich bei längeren Läufen gesehen hatte.“ 2006 stieg David Rudisha auf die 800-Meter um. Im gleichen Jahr wurde er als 17-Jähriger Junioren-Weltmeister. Ursprünglich begeistert hatte ihn sein Vater Daniel, der 1968 als Schlussläufer mit Kenias 4 x 400-Meter-Staffel eine olympische Silbermedaille gewann. Eines Tages zeigte er seinem Sohn die Medaille. „Nachdem ich wusste, dass mein Vater früher gelaufen war, habe ich mir gedacht: Vielleicht schaffe ich das auch.“ Nun will Rudisha Junior die Goldmedaillen bei der WM 2011 und bei Olympia 2012 gewinnen.

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