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Sport: Leichtathletik: Die Kräfte verpulvert

Damian Kallabis gibt nach 1200 Metern des 3000-m-Hindernislaufes auf. Damit scheiterte der Berliner mit seinem Vorhaben, die Qualifikationsnorm für die Weltmeisterschaften im August in Edmonton zu schaffen.

Damian Kallabis gibt nach 1200 Metern des 3000-m-Hindernislaufes auf. Damit scheiterte der Berliner mit seinem Vorhaben, die Qualifikationsnorm für die Weltmeisterschaften im August in Edmonton zu schaffen. Doppel-Olympiasiegerin Heike Drechsler landet nach 6,53 Meter in der Weitsprunggrube auf dem fünften Platz und bleibt 22 Zentimeter unter der Vorgabe für das WM-Ticket. Olympiasieger Nils Schumann startet wegen einer Oberschenkelzerrung über 800 m erst gar nicht. Negativmeldungen vom Sportfest am Sonntag in Nürnberg, das vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) als wichtigste WM-Qualifikationsmöglichkeit neben den Meisterschaften in zwei Wochen annonciert worden war. Und von der Siebenkampf-Weltmeisterin Sabine Braun wird bekannt, dass sie wegen einer Knöchelverletzung ihre WM-Startchancen schwinden sieht.

Schwache Leistungen, Verletzungsausfälle, fehlende Nachweise von WM-Tauglichkeit - die deutsche Leichtathletik hinkt, springt und wirft hinterher. Und die Altmeister können es auch nicht mehr richten: Drechsler ist 36, Braun 35, der Diskus-Weltmeister Lars Riedel 34. "Wir haben erstmals keinen Sieganwärter", erklärte denn auch Wurf-Bundestrainer Hans Leverköhne. 75 bis 80 Athleten wollte der DLV zur WM schicken - aber kaum mehr als 30 haben sich bisher empfohlen.

Der DLV hat den Leistungszugewinn aus Ostdeutschland aufgezehrt. Er ließ viel Kraft in Dopingaffären und im Streit mit dem Weltverband. Der Verband hat zu wenig dafür getan, den Leistungsabfall aufzuhalten und Talente heranzuführen. Die Quittung könnte bei der WM präsentiert werden.

Ernst Podeswa

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