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Leichtathletik: Istaf vor der Pleite

Das traditionelle Berliner Leichtathletikfest rechnet sich nicht mehr. Wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit droht dem Istaf ab 2010 das Aus.

Vor einem Ende für das traditionelle Berliner Leichtathletik-Sportfest Istaf nach 2009 hat dessen Chef Gerhard Janetzky gewarnt. "Die Veranstalter sehen durchaus diese Gefahr. Darauf habe ich nur rechtzeitig hingewiesen", sagte Janetzky der Nachrichtenagentur dpa und verwies darauf, dass die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben sei. Das Meeting findet im kommenden Jahr am 14. Juni im Olympiastadion statt, zwei Monate vor den Leichtathletik-Weltmeisterschaften an gleicher Stelle.

"Die WM wird ihren Weg machen", sagte Janetzky, bezweifelte aber mit Blick auf das schlechte Olympia-Abschneiden, dass anschließend ein Leichtathletik-Boom in Deutschland zu erwarten sei. "Das hat natürlich etwas mit der deutschen Leichtathletik zu tun. Es fehlen die deutschen Helden", betonte Janetzky, der Anfang des kommenden Jahres eine Entscheidung über die Zukunft des ISTAF erwartet. Er verwies darauf, dass 2009 alle Verträge für das Sportfest auslaufen, darunter auch der mit dem derzeitigen Hauptsponsor, einer Bank.

TV-Vermarktung ist entscheidend

Wichtigster Punkt sei die Frage, ob das öffentlich-rechtliche Fernsehen übertrage und auch TV-Bilder von den übrigen Golden-League-Meetings in Europa in Deutschland zu sehen seien. Dies werde eine Forderung des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF sein. "Den tollen Sprung von Ariane Friedrich in Brüssel konnte man in Deutschland nicht sehen", sagte Janetzky mit Blick auf den prestigeträchtigen Sieg der Hochspringerin Anfang September.

Zudem müsse man auf die Zuschauerresonanz beim Istaf schauen. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hatte sich am Mittwochabend überzeugt gezeigt, dass die WM 2009 "ein herausragendes Ereignis wird". Für eine gute Atmosphäre sei es notwendig, jeden Abend mindestens 50.000 Zuschauer im Olympiastadion zu haben. "Dafür brauchen wir aber auch eine Bewegung in der Stadt, damit die Leute kommen", sagte Wowereit weiter. (leu/dpa)

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