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Leichtathletik: Schumann greift DLV an

800-Meter-Olympiasieger Nils Schumann hat den Deutschen Leichtathletik-Verband als seinen "größten Widersacher" bezeichnet. Schumann fordert den Rücktritt von DLV-Präsident Clemens Prokop.

Hamburg - Fünf Tage nach der Einstellung des DLV-Überprüfungsverfahrens gegen ihn wegen möglicher Dopingverstöße fuhr der 28-Jährige schweres Geschütz auf. "Ich habe an vielen Kleinigkeiten gemerkt, dass der DLV nicht interessiert war, meine Unschuld zu beweisen, sondern eher das Gegenteil", sagte Schumann in einem Interview des Fachmagazins "Sport Bild".

Statt ihn zu unterstützen, sei der Verband sein größter Widersacher gewesen, meinte Schumann, der glaubt, dass es sich "um eine bewusste Kampagne handelt". Der Mittelstrecken-Läufer ist der Ansicht, "dass die Sache auf politischen Ambition des DLV-Präsidenten" beruht. Prokop müsse als Präsident zurücktreten. "Ich wüsste nicht, was dieser Mann dem Verband noch geben könnte. Aus meiner Sicht nichts." Unter Prokop würde Schumann nur noch für Deutschland starten, "aber nicht für den DLV".

"Es gibt Dinge, die kommentiere ich einfach nicht", sagte Prokop. "Es wäre aber sicher hilfreich gewesen, vor solchen Vorwürfen mal in unsere Satzung zu gucken." Schumann habe sich über die Sportgerichtsbarkeit beschwert, die aber ein unabhängiges Organ des Verbandes sei. Prokop: "Damit ist sie auch nicht durch Weisungen des DLV-Präsidenten zu beeinflussen."

Keine Sanktionierungsverfahren gegen Schumann und Breuer

Der DLV hatte Schumann sowie die Läuferinnen Grit Breuer und Ulrike Urbansky keinen Doping-Verstoß nachweisen können und das Verfahren gegen sie am vergangenen Freitag eingestellt. "Es wird keine Sanktionierungsverfahren gegen diese Athleten geben", hatte der Verband mitgeteilt. Die verbandsrechtliche Überprüfung war nach Auswertung der Akten aus dem Strafverfahren gegen den Ex-Trainer Thomas Springstein eingeleitet worden. Dokumente darin enthielten Hinweise auf mögliche Verstöße der Athleten gegen die Doping-Bestimmungen. (tso/dpa)

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