zum Hauptinhalt
Obergfoell

© AFP

Leichtathletik-WM: Speerwurf-Silber und -Bronze für Deutschland

Bei der Leichathletik-WM in Osaka haben Christina Obergföll und Steffi Nerius die Silber- und die Bronzemedaille im Speerwurf gewonnen.

Gold lag auf dem Silbertablett, doch unter den Augen von Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die hoch gehandelte Speerwerferin Christina Obergföll am dritten Titel für die deutschen Leichtathleten vorbeigegriffen. Die Europarekordlerin aus Offenburg fand bei der WM in Osaka ihre Lehrmeisterin in Barbora Spotakova: Die Tschechin schnappte der Topfavoritin ganz frech den Sieg weg. Wie vor zwei Jahren in Helsinki holte Steffi Nerius hinter ihrer deutschen Rivalin Bronze. "Ich bin gut davongekommen", atmete Obergföll nach "den schlimmsten Tagen meines Lebens" auf. Für das deutsche Team waren es die Medaillen fünf und sechs.

Wie eine Rakete zischte Allyson Felix aus den USA nach 200 Metern ins Ziel und verteidigte ihren Titel in 21,81 Sekunden - der schnellsten Zeit in diesem Jahrhundert. Einen Tempomat hatte auch Jeremy Wariner eingeschaltet: Der Seriensieger, Olympiasieger und Titelverteidiger bot über 400 Meter die erwartete Ein-Mann-Show. In der Weltjahresbestzeit von 43,45 Sekunden siegte der schmächtige Amerikaner deutlich vor seinen US-Kollegen LaShawn Merritt (43,96) und Angelo Taylor (44,32). "Ich wusste, dass es sehr schnell werden würde, aber heute war der Sieg mein Hauptziel."

Chinese siegt über 110 Meter Hürden

Auch Chinas Star Liu Xiang war über 110 Meter Hürden nicht zu bremsen: Der Olympiasieger empfahl sich mit seinem ersten WM-Titel in 12,95 Sekunden für Peking 2008. Dort will die ganze Volksrepublik ihren populärsten Sportler siegen sehen. Die Amerikaner Terrence Trammell und David Payne lagen als Zweiter und Dritter im Nagai-Stadion aber schon in Lauerposition. Die Russin Tatjana Lebedewa verpasste es hingegen, als erste Leichtathletin zwei WM-Titel in der Sandgrube zu gewinnen. Sie musste sich nach ihrem Weitsprung-Sieg im Dreisprung der Kubanerin Yargelis Savigne (15,28 Meter) geschlagen geben.

Ausgerechnet im zehnten - und wichtigsten - Wettkampf des Jahres kassierte Obergföll ihre erste Niederlage. An ihren im Juni aufgestellten Europarekord von 70,20 Meter kam sie nicht annähernd heran: Mehr als 66,46 Meter hatte die 26-Jährige zwei Tage nach ihrer verpatzten Qualifikation nicht drauf. Bei Spotakova flog der Speer auf den tschechischen Rekord von 67,07 Metern hinaus. Die zuletzt von Verletzungen geplagte Nerius (64,42) freute sich deutlich mehr über ihren dritten Platz als Obergföll über Silber. Seit 2002 hat die Leverkusenerin nun bei allen internationalen Meisterschaften auf dem Treppchen gestanden. "Ich kann als Dritte lächeln", meinte sie.

Zehnkampf: Maurice Smith zur Halbzeit vorne

Licht und Schatten gab es bei den Zehnkämpfern: Während Hallen-Weltmeister André Niklaus aus Berlin als Antreiber des deutschen Trios als Neunter auf seinen starken zweiten Tag hoffen muss, glänzte Norman Müller bei seinem WM-Debüt als Sechster nach fünf Disziplinen. Götzis-Sieger Andrej Krautschanka aus Weißrussland flog nach zwei Fehlstarts über 100 Meter raus, Titelverteidiger Bryan Clay aus den USA musste wegen einer Knieverletzung passen. Hingegen hofft Olympiasieger und Weltrekordler Romas Sebrle noch auf sein erstes WM-Gold. Der Tscheche lag allerdings noch hinter "Halbzeit"- Weltmeister Maurice Smith (Jamaika) und Dimitri Karpow (Kasachstan).

Für Sabine Zimmer ist es gut gelaufen, weil sie so langsam gegangen ist. "Mein Trainer hat mir gesagt, ich soll clever gehen, um gut durchzukommen", sagte die 26-jährige Potsdamerin nach dem 20 Kilometer Gehen am Vormittag und freute sich über Platz acht. Weltmeisterin wurde Olga Kaniskina in 1:30:09 Stunden vor Tatjana Schemjakina (beide Russland).

Ulrike John, Andreas Schirmer[dpa]

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false