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Sport: Leichtigkeit und Disziplin

Der DFB-Sportdirektor sucht den idealen Mix

Düsseldorf - DFB-Sportdirektor Matthias Sammer hat in einem Interview die Einstellung in der U17-Nationalmannschaft kritisiert. Die vielen Spieler mit Migrationshintergrund brächten eine veränderte Kultur im Verband und in der Spielweise. „Das ist positiv mit dieser Kreativität, Leichtigkeit und den technischen Voraussetzungen“, sagte Sammer, „wir dürfen aber auch eine Siegermentalität und eine zielgerichtete Einfachheit im Spiel, die den deutschen Fußball immer ausgezeichnet hat, nicht vernachlässigen.“ Als Beispiel nannte er die aktuelle U17-Auswahl, die in der kommenden Woche an der WM in Mexiko teilnimmt und kürzlich im EM-Finale den Niederländern mit 2:5 unterlegen war.

„Bei der U 17 sehen wir tollen Fußball, verlieren aber leider im EM-Endspiel“, sagte Sammer. Der Sportdirektor forderte im Nachwuchsbereich angesichts der veränderten gesellschaftlichen Strukturen die Rückkehr zu den Wurzeln. „Wir müssen auch mal Spiele gewinnen, nachdem wir in Schwierigkeiten geraten sind. Da müssen wir uns in vielen Bereichen verbessern und dürfen die Basiselemente nicht vergessen“, mahnte der Sportdirektor.

Spielerische Überlegenheit, technische Klasse und eine gewisse Leichtigkeit, wie sie die U 17-Auswahl derzeit an den Tag legt, dürfe nicht zulasten der Disziplin, Konzentration und Siegermentalität gehen. Gesucht wird: Der ideale Mix aus Qualität und Mentalität, aus Leichtigkeit und Disziplin.

„Uns muss es gelingen, in Zukunft Spieler wie Mesut Özil und Sami Khedira nach oben zu bringen, denen wir vermittelt haben, dass es neben individueller Qualität auch wichtig ist, erfolgsorientiert zu denken und zu handeln“, sagte Sammer. „Da stehen wir im Moment vor einem Umbruch und vor einer großen Herausforderung.“ Dabei beobachtet der Sportdirektor genau, wie sich junge Spieler charakterlich verhalten. „Wir haben beispielsweise auch registriert, dass sich ein Alexander Merkel als italienischer Meister zu schade ist, für die U 19 zu spielen“, sagte Sammer. dpa

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