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Stefan Kießling (r.) erzielte das wichtige 2:0 selbst und bereitete den Treffer zum 3:0 von Andre Schürrle (l.) vor.

© rtr

Leverkusen - Frankfurt 3:1: Leverkusen trotzt der Unterbrechung

Bayer Leverkusen startet stark in die Rückrunde und gewinnt gegen das Überraschungsteam von Eintracht Frankfurt souverän mit 3:1. Dabei ließen sich die Hausherren auch nicht von einer siebenminütigen Unterbrechung irritieren.

In seiner finnischen Heimat ist Leverkusens Teamchef Sami Hyypiä in dieser Woche als Trainer des Jahres 2012 ausgezeichnet worden. Er freute sich sehr darüber, bemerkte aber auch, die Ehrung komme eigentlich zu früh, da er als Trainer noch nichts gewonnen habe. Mit Bayer 04 strebt Hyypiä in diesem Jahr nicht ernsthaft den Titel an, immerhin aber die Vizemeisterschaft hinter dem FC Bayern. Die Werkself ist auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen. Am Samstag startete sie mit einem 3:1 (2:0)-Sieg gegen Verfolger Eintracht Frankfurt in die Bundesliga-Rückrunde und revanchierte sich für das 1:2 aus dem Hinspiel. Leverkusen, als einziges Bundesliga-Team zu Hause unbesiegt, überzeugte mit schönem Kombinationsfußball, Frankfurt hatte trotz großen Engagements gegen den kompakten Gegner keine Chance. Beide Teams begannen schwungvoll, klare Torchancen gab es aber zunächst nicht. Für Aufregung sorgten dafür die Eintracht-Fans, die ihrem schlechten Ruf in Leverkusen alle Ehre machten. 15 Minuten waren gespielt, da begannen sie in ihrem Block, Feuerwerkskörper zu zünden. Die Stadionsprecherin sagte sofort an, dass dies verboten sei und zum Spielabbruch führen könne. Dadurch fühlten sich die Frankfurter offenbar besonders herausgefordert, denn nach dem Motto „jetzt erst recht“ warfen sie gleich mehrere Raketen aufs Spielfeld, Rauchschwaden zogen durch Stadion. Schiedsrichter Wolfgang Stark schickte die Spieler daraufhin in die Kabinen. Als es die Fans danach nicht mehr knallen ließen und der Rauch abgezogen war, setzten die Teams das Spiel nach etwa siebenminütiger Unterbrechung fort.

Bayer übernahm schnell das Kommando, die Angreifer kamen aber anfangs nicht durch. Das änderte sich, nachdem eine halbe Stunde gespielt war. Gonzalo Castro kam aus etwa 20 Metern frei zum Schuss, Kevin Trapp im Frankfurter Tor lenkte den Ball noch mit den Fingerspitzen über die Latte. Nach der anschließenden Ecke wehrte Marco Russ den Ball unglücklich ab, er landete bei Sebastian Boenisch, der Trapp mit einem Linksschuss überwand – und sich riesig freute. Es war das erste Saisontor des 25-jährigen Abwehrspielers.

Eine Minute später durfte Leverkusen wieder jubeln, Stefan Kießling schoss den zweiten Treffer des Tages. André Schürrle hatte zuvor einen klugen Pass auf Castro gespielt, durch den er die Frankfurter Abwehr überrumpelte. Denn plötzlich standen Castro und Kießling allein vor Trapps Tor, nach einem Querpass vollendete Kießling zum 2:0 - sein 13. Tor in dieser Spielzeit, das auch Bundestrainer Joachim Löw sah, der sich unter den 28.787 Zuschauern im Stadion befand. Bayer bestimmte nun klar das Spiel, Simon Rolfes hatte vor der Pause noch eine gute Chance, sein Schuss ging knapp übers Tor.

Nach dem Seitenwechsel glänzten die Leverkusener mit gradlinigem Spiel, guter Abwehrarbeit und Effizienz im Sturm. Das 3:0 durch André Schürrle war schön herausgespielt, es entstand in Koproduktion mit Kießling. Nach einem Fehler im Frankfurter Spielaufbau spielte Kießling seinen Offensivkollegen rechts im Strafraum an, der Nationalspieler traf ins kurze Eck. Damit war die Eintracht besiegt, Bayer beherrschte das Spiel, Frankfurt gab aber nicht auf. Der Lohn für den unermüdlichen Einsatz war der Ehrentreffer in der 78 Minute. Stefan Aigner flankte von rechts, nach Philipp Wollscheids Kopfball-Abwehr flog der Ball vor die Füße von Alexander Meier, der schlenzte ihn über die Linie. In Gefahr bringen konnte die Eintracht den Gegner allerdings nicht mehr, dazu fehlte ihr die spielerische Klasse.

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