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Leverkusen - Freiburg 0:2: Freiburger bringen Ex-Trainer Dutt in Gefahr

Seelenlos, lustlos, erfolglos - Trainer los? Nach Leverkusens 0:2 gegen Freiburg steht Trainer Robin Dutt vor dem Aus. "Oh, wie ist das schön", schallt es aus der eigenen Kurve.

Nie zuvor ist Robin Dutt in Leverkusen so gefeiert worden wie an diesem Samstagnachmittag. In Chören besangen die Zuschauer den Trainer als „besten Mann“. Und: „Ohne Robin wär' hier gar nichts los“. Allerdings geschah dies aus Häme. Leverkusen verlor 0:2 (0:1) gegen Dutts ehemaligen Klub SC Freiburg und kassierte die vierte Niederlage in der Bundesliga in Serie. Dutts Profis spielten lust- und seelenlos, ohne Tempo und Ideen. Zwar war Bayer ersatzgeschwächt, doch es standen immer noch Spieler von großer individueller Klasse auf dem Platz, die sie allerdings erfolgreich verbargen.

Die Breisgauer, die nun 13 Punkte aus den letzten fünf Spielen geholt haben, taten ihrerseits, was sie konnten. Sie rannten, ackerten, wurden mit zunehmender Spieldauer immer dominanter und servierten den wehrlosen Gegner locker ab. Einiges deutet darauf hin, dass es Dutts letztes Spiel als Bayer-Coach war. Auf der Pressekonferenz war Dutt sehr aufgewühlt. „Das war eine der schlechtesten Saisonleistungen. Freiburg hat gebrannt, und wir haben nicht gebrannt“, sagte der 46-Jährige, „das ist nicht zu tolerieren. Das kann nicht der Anspruch von Bayer 04 Leverkusen sein.“ Der Trainer übernahm „die volle Verantwortung“. Und: „Ich muss mich fragen, warum ich es nicht schaffe, dass meine Mannschaft besser spielt.“ Er sei seit 18 Jahren Trainer, so Dutt, er wisse, wie ein Team aus einer solchen Situation wieder herauskommen könne. „Aber nur, wenn wir alle überzeugt sind, dass wir es zusammen schaffen können, hat es auch Sinn“.

Die Antwort auf diese Frage wird am Sonntag gesucht. Der Gesellschafter-Ausschuss wird mit Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser und Sportdirektor Rudi Völler darüber beraten, wie es weitergehen soll. Der Name Sami Hyypiä steht im Raum. Angeblich soll der ehemalige Bayer-Profi zusammen mit Völler die Saison zu Ende bringen. Wer auch immer die Werkself übernimmt – er wird die Profis aus ihrer Lethargie treiben müssen.

Die Gegentore fielen am Samstag zu leicht. Beim 1:0 in der achten Minute startete Mensur Mujdza auf der rechten Seite durch, Simon Rolfes kam nicht hinterher. Der Freiburger passte in den Strafraum. Dort wollte Gonzalo Castro lässig mit der Hacke klären.Der Ball landete aber bei Julian Schuster, der per Kopf abschloss. Beim 0:2 schauten die Leverkusener nur zu. Nach einem Flügelwechsel kam Daniel Caligiuri auf der linken Seite an den Ball. Er ließ Castro und Rolfes stehen, legte sich den Ball an der Strafraumgrenze zurecht und schoss ihn unhaltbar ins rechte obere Eck. Wären die Breisgauer vor dem Tor gefährlicher gewesen, hätten sie höher siegen können.

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