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Michael Ballack durfte erstmals wieder ran.

© dapd

Leverkusen gegen Gladbach: Geschichte wird gemacht

Bayer Leverkusen lässt erstmals wieder Michael Ballack spielen und revanchiert sich beim 3:1 in Mönchengladbach für die Blamage aus der Hinrunde.

Es war exakt 16.42 Uhr, als Michael Ballack den Rasen betrat. 134 Tage hatte der Nationalspieler auf diesen Moment gewartet. Doch nicht nur wegen des Comebacks von Ballack erlebte Bayer Leverkusen einen durch und durch gelungenen Nachmittag. 3:1 (2:0) gewann die Mannschaft von Jupp Heynckes beim Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach – und rückte durch den Erfolg auf den zweiten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga vor. Die Leverkusener sind wieder erster Verfolger von Spitzenreiter Borussia Dortmund.

Das neue Tableau hatte Stefan Kießling bereits im Kopf, als er über den siebten Auswärtssieg der Leverkusener sprach. Der Rückstand auf den BVB ist mit nun 11 statt 13 Punkten nicht mehr gar so erschütternd wie vor dem Wochenende – und Rang zwei ist Bayer überaus genehm. „Da wollen wir hin, die Champions League ist unser Ziel“, sagte Kießling.

Mit Innenverteidiger Sami Hyypiä und Mittelfeldmann Arturo Vidal beorderte Heynckes diesmal zwei Spieler in die Startelf, die gegen Dortmund anfangs noch auf der Bank saßen. Im Gegensatz zu Michael Ballack, der 55 Minuten warten musste, ehe er für den verletzten Sidney Sam aufs Feld durfte – als Quereinsteiger in einer Partie, die seine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt sicher im Griff hatte.

Allein ein Lattenschuss von Gladbachs Marco Reus schreckte die Gäste in der ersten Halbzeit auf. Sonst bestimmte der Favorit das Geschehen und traf vor der Pause, wie ihr Trainer befand, „zwei Mal im richtigen Moment ins Tor“. Erst durch Michal Kadlec, der einen Freistoß in den Winkel setzte. Es war in der 37. Minute Bayers erster Schuss aufs Gladbacher Tor. Unmittelbar vor der Halbzeit köpfte Gonzalo Castro das 2:0. Der Außenverteidiger, der überraschend im linken Mittelfeld spielte, profitierte von einer weiten Flanke des Chilenen Vidal und dem Dilettantismus in der Borussen-Abwehr. Castro traf in der 73. Minute am Ende eines Konters noch ein zweites Mal, acht Minuten nach dem 1:2 durch Borussias Winter-Zugang Martin Stranzl.

Jupp Heynckes musste nach seinem ersten Sieg als gegnerischer Trainer in seiner Heimat Mönchengladbach vor allem zum Dauerbrenner-Thema Ballack Stellung nahm. „Ich hatte ihm schon vor Sams Verletzung gesagt, dass er in der zweiten Halbzeit ins Spiel kommt“, sagte er – und meinte wohlwollend: „Michael Ballack hat sich sehr gut präsentiert, das Spiel schnell gemacht, wenn es schnell gehen musste – oder beruhigt, wenn es nötig war. Er hat einen wesentlich besseren Fitnesszustand als nach seiner ersten Verletzung und konnte der Mannschaft durch sein Mitwirken helfen.“

Während der Kollege Michael Frontzeck („Mit der Leistung bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis wieder einmal nicht“) nach dem zwölften Heimspiel hintereinander ohne Sieg altbekannte Sätze zum Besten gab, wurde Heynckes in punkto Saisonziel ein wenig offensiver. „Wir wollen uns im oberen Tabellendrittel etablieren, wenn möglich auf den Plätzen ein bis drei“, sagte der 65-Jährige, das Thema Meisterschaft dagegen fuchst ihn. „Das sehe ich problematisch“, gestand Heynckes. „Da hätten wir vor einer Woche gegen Dortmund schon gewinnen müssen.“

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