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© dpa

Leverkusen gewinnt 1:0: Heimatgefühle und ein Sieg über Hoffenheim

Im ersten Spiel im modernisierten Stadion spielt Bayer Leverkusen nicht spektakulär, schlägt aber die TSG Hoffenheim verdient 1:0.

In der Nachspielzeit fand sich Josip Simunic in einer vertrauten Situation wieder. Der Verteidiger sah sich in einen Zweikampf verwickelt und brachte seinen Leverkusener Gegenspieler zu Fall. Es gab Freistoß – direkt vor Bayers Strafraum. So kurz vor Schluss hatte sich Simunic als Angreifer versucht, um die Niederlage der TSG Hoffenheim vielleicht doch noch abzuwenden. Vergebens. Als Schiedsrichter Gagelmann die Begegnung kurz darauf abpfiff und damit den 1:0 (0:0)-Sieg der Heimmannschaft zu den Akten legte, war dem Jubel der 28 000 Zuschauer auch eine Menge Erleichterung beigemischt: Nach einem halben, ziemlich unleidlichen Jahr im Düsseldorfer Exil fühlt sich der Fußball-Bundesligist jetzt endlich wieder zu Hause. „Es ist wichtig für einen Fußballer, eine Heimstätte zu haben“, sagte Bayers Trainer Jupp Heynckes. „Das ist jetzt der Fall.“

Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Mannschaft nach dem Umzug in eine neue Arena erst einmal ein wenig fremdelt. Die Leverkusener aber begannen so, als wollten sie über solche Zweifel einfach hinwegstürmen. Die Hoffenheimer kamen in der Anfangsphase kaum einmal aus ihrer Hälfte heraus, trotzdem hatten sie die erste Chance des Spiels. Nach 20 Minuten spielte Carlos Eduardo mit einem klugen Pass Stürmer Vedad Ibisevic frei, dessen Schuss aber konnte Torwart René Adler mit einer guten Parade zur Ecke lenken.

Es war nicht nur die erste, sondern auch die einzige klare Chance der TSG – im gesamten Spiel. „Wir waren heute extrem schwach“, sagte Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick. Die Leverkusener dominierten von Beginn an das Mittelfeld, fanden aber zunächst noch keinen Weg durch die Hoffenheimer Defensive. „Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen“, sagte Bayers Stürmer Stefan Kießling.

Auch nicht von einer strittigen Szene kurz vor der Pause. Nach einer Ecke lenkte Hoffenheims Torhüter Timo Hildebrand einen Kopfball von Sami Hyypiä an den Pfosten, von dort sprang der Ball Carlos Eduardo an die Hand. Absicht oder nicht? Jedenfalls wischte der Brasilianer den Ball von der Torlinie und verhinderte damit das 0:1.

Auch nach der Pause war von Hoffenheims geballter Offensivmacht nichts zu sehen. „Wir sind stabiler geworden und lassen wenig zu“, sagte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler. Bayers gute Defensive war die Basis des Erfolges, der sich Mitte der zweiten Halbzeit immer deutlicher abzeichnete. Zunächst scheiterte Stefan Kießling noch am überragenden Hildebrand, eine Minute später aber war Hoffenheims Torhüter geschlagen. Nach einer Hackenablage von Eren Derdiyok kam Kießling einen Tick vor Simunic an den Ball und traf zum 1:0. In der Schlussphase waren die Leverkusener dem 2:0 näher als Hoffenheim dem Ausgleich. „Ich habe in der letzten Viertelstunde kein Aufbäumen gesehen“, sagte Hildebrand, der ein weiteres Mal gegen Kießling rettete.

Nach dem dritten Sieg im dritten Duell bleiben die Leverkusener Hoffenheims Angstgegner. Dass das Resultat nach dem 5:2 und 4:1 aus der Vorsaison etwas weniger spektakulär ausfiel, werden die Leverkusener Fans verkraftet haben. Hauptsache, über dem neuen Stadion liegt kein Fluch. Und Freibier gab es zur Feier des Tages auch noch.

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