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Auf dem Sprung? Nationalspieler Andre Schürrle, zweifacher Torschütze gegen Hoffenheim, wechselt nach der Saison eventuell zu Chelsea in die Premier League.

© dpa

Leverkusen - Hoffenheim 5:0: Bayer voll auf Kurs

Mit dem 5:0-Heimsieg gegen die desolate TSG aus Hoffenheimer festigt Bayer Leverkusen den dritten Tabellenplatz, der zur direkten Teilnahme an der Champions League berechtigt.

Aus seiner Abneigung gegen die Aufgeregtheiten des Profifußballgeschäfts hat Sascha Lewandowski nie ein Geheimnis gemacht, und das klare 5:0 seines Teams gegen Hoffenheim gab der Grundhaltung des Leverkusener Trainers neue Nahrung. Aktueller Anlass war André Schürrle. Der Offensivmann, der im Sommer mutmaßlich beim FC Chelsea anheuern wird, erzielte gegen die TSG Hoffenheim zwei Tore und bereitete ein weiteres vor. Daraus folgte bei manchem Bayer-Beobachter die zunehmend beliebte These, dass Schürrle bei einem Wechsel eine große Lücke hinterlassen wird.

Eine Sicht der Dinge, auf die Lewandowski gerade sehr bissig reagiert. „Große Lücke? Vor drei Wochen hat sich das noch anders angehört“, giftete der 41-jährige Coach, der Schürrles jüngsten Qualitätssprung in den letzten zwei, drei Spielen wie folgt kommentiert: „Da hat er seine Trainingsleistung ins Spiel mitgenommen“.

Schürrles Mitspieler wirbelten diesmal von Anfang an mit, genehmigten sich bei ihrem Schützenfest zudem einen verschossenen Elfmeter, so dass selbst Gästetrainer Markus Gisdol am Ende einsah: „Die Niederlage war verdient, auch in dieser Höhe.“

Dabei hatte der Tag mit neuem Ärger für Leverkusen begonnen. Das „Handelsblatt“, das unter der Woche schon von einer Rückzahlung von 16 Millionen Euro berichtete, die den Leverkusenern im Insolvenzverfahren ihres einstigen Sponsors „Teldafax“ womöglich drohen, hatte nachgelegt. Nun ging es um ein Trikot mit dem Namen des weißrussischen Diktators Alexander Lukaschenko, das Bayers Sportdirektor Rudi Völler im Juli 2008 bei einem Freundschaftsspiel in Minsk den Gastgebern überreicht haben soll. Der Werksklub dementierte, lässt die Berichterstattung derzeit juristisch prüfen – und erfreut sich ansonsten am Blick auf die Tabelle.

Vier Runden vor dem Ligafinale haben die Rheinländer im Rennen um das dritte Direktticket zur Champions League sieben Punkte Vorsprung auf den härtesten Verfolger Schalke – gewänne Freiburg am Sonntag in Stuttgart wären es fünf, dann auf die Breisgauer. „Wir haben einen guten Schritt gemacht“, gab Stefan Kießling, der zweite Doppeltorschütze neben Schürrle, zu Protokoll. Unterstützt von Kapitän Simon Rolfes, der betonte: „Endlich mal ein klarer Sieg. Das ist wichtig für das Spiel am nächsten Samstag gegen Bremen.“

Gegen Hoffenheim brachte der enorme Elan der Bayer-Elf früh den gewünschten Ertrag: Nach einem Fehlpass von Eugen Polanski konnte Schürrle zu eine maßgerechte Flanke auf Kießling anbringen, der nach einer guten Viertelstunde per Dropkick zum 1:0 traf. Sieben Minute später holte erneut Polanski Kießling im Strafraum von den Beinen. Es gab Rot für den Hoffenheimer und Elfmeter für Leverkusen – mit dem Rolfes jedoch an Schlussmann Koen Casteels scheiterte.

„Der Platzverweis hatte heute nicht den Rieseneinfluss auf das Spiel. Nicht nur wir, sondern viele andere hatten einfach das Gefühl, dass unsere Mannschaft ihren Weg gehen wird“, merkte Bayer-Coach Lewandowski an – nachdem Schürrle, Kießling und Stefan Reinartz das Ergebnis in der zweiten Halbzeit in die Höhe getrieben hatten.

Hofffenheims Punkterückstand auf Augsburg (drei) und Düsseldorf (sechs) ist zwar nicht angewachsen, wohl aber die Tordifferenz. „Diese fünf Dinger“, sagte Kapitän Andreas Beck, „waren natürlich ein Geschenk, das wir den anderen Mannschaften gemacht haben.“

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