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Ein Franke ärgert die Bayern: Stefan Kießling erzielte das 1:0 gegen Bayern München

© rtr

Update

Leverkusen - München 2:0: Bayern verliert den Anschluss

Der FC Bayern verliert 0:2 in Leverkusen und bleibt damit in diesem Jahr weiterhin ohne Auswärtssieg. Bayer feiert den ersten Sieg gegen die Bayern seit fast acht Jahren.

In der Nachspielzeit meldeten sich die Fans des FC Bayern München noch einmal zu Wort. Sie versuchten sich an einer billigen Provokation – und wirkten nur unfreiwillig komisch. „Ihr werdet nie Deutscher Meister“, erscholl es aus der Ecke der Münchner. Das Liedchen galt den Fußballern von Bayer Leverkusen, aber eigentlich durften sich auch die eigenen Spieler angesprochen fühlen. Durch das 0:2 (0:0) in Leverkusen haben die Bayern einen weiteren Rückschlag im Titelkampf hinnehmen müssen. „Nach dem heutigen Tag müssen wir sicher nicht mehr von der Meisterschaft reden“, sagte Bayerns Sportdirektor Christian Nerlinger.

Dabei hatten die Münchner nicht mal schlecht gespielt. Die Begegnung begann so, wie Duelle zwischen Bayer und Bayern zuletzt fast immer ausgesehen hatten. Die Leverkusener hatten in den vergangenen 14 Bundesligaspielen gegen die Münchner ganze drei Punkte geholt, und auch gestern schienen sie anfänglich wieder von einer kollektiven Angststarre befallen zu sein. Schon nach 80 Sekunden hatten die Münchner eine doppelte Chance, in Führung zu gehen. Nach einer Flanke von Thomas Müller kam David Alaba frei zum Abschluss, scheiterte aber an Bernd Leno, den zweiten Ball setzte Toni Kroos im Fallen neben den Pfosten.

„In den ersten 20 Minuten haben wir richtig Glück gehabt“, sagte Leverkusens Trainer Robin Dutt. In einem höchst amüsanten Spiel wirkten die Münchner zunächst entschlossener. Nachdem Kroos gegen Manuel Friedrich den Ball erobert hatte, lief Arjen Robben unbedrängt auf den Leverkusener Strafraum zu, seinen Flachschuss lenkte Leno gerade noch zur Ecke. Robben war an fast jedem guten Angriff der Münchner beteiligt. Thomas Müller ermöglichte er mit einer präzisen Flanke eine gute Kopfballchance, und auch die beste Gelegenheit der Bayern leitete der Holländer ein. Nach seinem Pass umkurvte Mario Gomez Torhüter Leno, das Tor war frei, doch Friedrich rutschte noch in den Schuss des Nationaltorhüters und rettete. Die Fans feierten den verhinderten Treffer der Bayern wie ein Tor der eigenen Mannschaft. Die Gastgeber hielten dagegen, aber im Spiel nach vorne fehlte ihnen in der ersten Hälfte noch die letzte Entschlossenheit. Bis kurz vor der Pause. Dann durchschnitt Renato Augusto mit einem Pass die komplette Defensive der Münchner, Schürrle versuchte den Ball an Neuer vorbeizuspitzen, schaffte es aber nicht, den Münchner Torhüter zu überwinden.

Dutt wechselte zu Beginn der zweiten Hälfte mit Eren Derdiyok einen zweiten gelernten Stürmer ein und gab seiner Mannschaft damit das Signal, auf Sieg zu spielen. „Einfach mutiger sein, früher die Bayern stören“, habe der Trainer ihnen mit auf den Weg gegeben, berichtete Schürrle. „Das ist komplett aufgegangen.“ Bayer wurde immer stärker. Nach einer Flanke von Michal Kadlec legte Stefan Kießling auf Stefan Reinartz ab, der aber wurde beim Abschluss noch entscheidend gestört. Kurz darauf scheiterte Kießling aus drei Metern am glänzend reagierenden Neuer.

Bei Bayers Führungstreffer aber sah der Nationaltorhüter gar nicht gut aus: Neuer sprang an einer Flanke vorbei, Derdiyok spielte den Ball mit einem Fallrückzieher zurück in die Mitte, und Kießling vollendete. In letzter Minute erzielte der eingewechselte Karim Bellarabi mit seinem ersten Bundesligator sogar noch das 2:0 und beendete damit Bayers schwarze Serie. Seit August 2004 hatten die Leverkusener nicht mehr gegen Bayern gewonnen. Das machte den Erfolg noch ein bisschen schöner.

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