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Sport: Ligapokal: Herthas Brasilianer vollführen Tänzchen

Vor dem Anpfiff im Dessauer Paul-Greifzu-Stadion gab es bei den Verantwortlichen von Hertha BSC zufriedene Mienen. Die Nachricht, dass die PCB-Belastungen im Olympiastadion kein Risiko für die Gesundheit bergen und die Arena damit nicht für Spiele des Fußball-Bundesligisten gesperrt werden muss, hatte für Erleichterung gesorgt.

Vor dem Anpfiff im Dessauer Paul-Greifzu-Stadion gab es bei den Verantwortlichen von Hertha BSC zufriedene Mienen. Die Nachricht, dass die PCB-Belastungen im Olympiastadion kein Risiko für die Gesundheit bergen und die Arena damit nicht für Spiele des Fußball-Bundesligisten gesperrt werden muss, hatte für Erleichterung gesorgt. Auch nach dem Abpfiff in Dessau herrschte im Hertha-Lager Genugtuung. Mit einem 2:1 (0:0)-Sieg über Bayer Leverkusen zogen die Berliner ins Halbfinale des Ligapokals ein und treffen dort am kommenden Mittwoch in Augsburg auf den FC Bayern München, der alle bisherigen vier Wettbewerbe dieses lukrativen Cups gewann und im Vorjahr Hertha im Finale 5:1 deklassierte.

Von jener 49. Minute an, als Marcelinho, der neue Herthaner aus Porto Alegre, den Capoeira an der Seite seine brasilianischen Landsmannes Alex Alves tanzte, bekamen die Berliner das entscheidende Übergewicht. Der 25-Meter-Schuss ins linke obere Toreck, dem Hans-Jörg Butt nur verdutzt hinterherschauen konnte, löste alle Hemmungen. Und wieder war es Marcelinho, der nach seinem 1:0 auch auch zweiten Treffer entscheidend beteiligt war. Seinen Pass nahm in der 63. Minute Sebastian Deisler auf und schoss ihn ebenfalls links oben scharf in die Maschen. Den dritten Treffer kurz nach dieser Aktion, den Alves bereits bejubeln wollte, verhinderte Leverkusens Nationalspieler Jens Nowotny, indem er den Ball noch von der Linie in Aus drückte.

Das Spiel bekam vor 14 400 Zuschauern deutlich Merkmale von Klasse. Dazu zählte auch das Aufbäumen von Leverkusen, das durch einen Treffer von Oliver Neuville (73. Minute) auch im Ergebnis deutlich wurde. Hertha - nach einer Meldung des Sportmagazins "Kicker" auch am österreichischen Nationalspieler Richard Kitzbichler aus Salzburg interessiert - hatte das Glück auf seiner Seite. Ein Schuss von Thomas Brdaric sprang vom Innenpfosten wieder heraus.

Es war in den zweiten 45 Minuten genau das eingetreten, was sich Hertha-Kapitän Michael Preetz zur Halbzeit gewünscht hatte. "Ich hoffe noch auf ein spannendes Spiel", sagte er hoffnungsvoll. Denn ein stark offensiv ausgerichtetes Hertha-Team - mit Alves, Preetz und Marcelinho im Sturm - hatte in der ersten Halbzeit nur wenige Torraumszenen. Die Leverkusener machten die Räume sehr eng, störten frühzeitig und ließen so ein planvolles Aufbauspiel nur selten zu. Die beste Chance auf den Führungstreffer hatte noch Michael Preetz nach einer Maßflanke von Sebastian Deisler, aber sein Kopfball streifte in der 32. Minute lediglich die Lattenoberkante.

Und dennoch hätte Hertha in Führung gehen können. Schiedsrichter Michael Weiner (16 Erstliga-Einsätze) übersah jedoch ein Handspiel im Strafraum, das dem Bayer-Manndecker Thomas Kleinen (Ersatz für den noch im Urlaub befindlichen Lucio) passierte. Aber auch die Leverkusener Offensivleistung ließ keine Stimmung aufkommen. Zum Glück gab es noch einmal 45 Minuten.

Klaus Rocca

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