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Ehrenrunde mit Fahne. Weltmeisterin Christian Schwanitz gewinnt auch das Kugelstoßen beim Istaf.

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Update

Live-Blog zum Istaf im Olympiastadion: Angestaubter Schlusspunkt, Zeit zu gehen

Deutscher Rekord, viele Ehrenrunden und ein seltsamer Stabhochsprungwettbewerb. Und dazu auch noch Berlino. Das Istaf im Olympiastadion in unserem Live-Blog.

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18.45 Uhr: Was bei einer WM der Höhepunkt ist, ist beim Istaf ein etwas angestaubter Schlusspunkt. Über 100 Meter gewinnt Kim Collins in 10,13 Sekunden. Der war schon vor zwölf Jahren Weltmeister geworden. Mitbekommen haben das im Stadion ohnehin nicht mehr viele. Zeit zu gehen. 

18.37 Uhr: Raphael Holzdeppe ist zwar nur Fünfter geworden, aber er wirkt ganz glücklich. „Es war ziemlich windig, der Wind kam von überall“, sagt der WM-Zweite im Stabhochsprung. „Man musste einfach hoffen, dass man mal Windstille hat. Das Glück hatte ich beim dritten Sprung, danach war es aber auch schon wieder vorbei. Wenigstens konnte ich dem Publikum noch einen Sprung zeigen.“ Am meisten freut er sich aber über ganz einfache Dinge. Zum Beispiel darüber, „gesund zu sein. In den letzten Jahren habe ich mich hier beim Istaf immer verletzt.“ Vielleicht hat er auch deswegen unterbewusst den Wettkampf lieber schnell beendet.

18.35 Uhr: Er hat seinen Bruder Robert würdig vertreten, aber den Sieg des Erzrivalen nicht verhindern können. Christoph Harting lieferte sich mit Weltmeister Piotr Malachowski aus Polen im Diskuswerfen ein spannendes Duell. Zwischenzeitlich trennten die beiden nur wenige Zentimeter, Hartings bester Wurf landete bei 65,15 Meter. Im letzten Versuch legte Malachowski nochmal nach und kam auf 66,13 Meter. Zum ersten Mal nach fünf Jahren heißt der Sieger beim Istaf im Diskuswerfen nicht Harting.

18.33 Uhr: Ein Strauß Blumen, eine Ehrenrunde und ein Knuddler von Berlino: So ist gerade die Leichtathletik-Karriere von Verena Sailer zu Ende gegangen. Vor zehn Jahren hatte sie beim Istaf noch ein Praktikum im Organisationsbüro gemacht, 2010 wurde sie Europameisterin über 100 Meter und jetzt will sie sich auf ihre berufliche Karriere konzentrieren. Ihre Stimme sagte zum Abschied: "Ich bin wirklich froh, dass ich gerade hier mein letztes Rennen machen durfte." Und ihre Beine sagten: 11,37 Sekunden. Platz 5. Jetzt kann sie ihre Beine hochlegen.

18.05 Uhr: Die Restsonne sinkt, langsam wird es richtig kühl. Auch Cindy Roleder hat über 100 Meter Hürden gut gefroren, wenn auch nur kurz. Die Bronzemedaillengewinnerin von Peking erwärmt sich nach ihrem vierten Platz am Applaus. „Es war sehr kalt, aber das Publikum macht super mit, es ist eine bombastische Stimmung“,  ruft sie ins Mikrofon. „Danke schön.“ Etwa 40.000 Zuschauer sind übrigens an diesem Sonntag ins Olympiastadion gekommen.

17.49 Uhr: Holzdeppe gegen Lavillenie, der ehemalige Weltmeister gegen den Hallenweltrekordler und Olympiasieger. Das versprach Spannung, der Stabhochsprungwettbewerb wurde vorher als einer der Höhepunkte des Istaf angekündigt. Tja. Der Wettkampf ist noch in vollem Gang, aber die beiden sind schon draußen. Holzdeppe schaffte zwar die 5,44 Meter, scheiterte aber an 5,54 Metern. Immer noch besser als Renaud Lavillenie. Der Franzose überquerte kein einziges Mal den Stab. Zweimal riss er 5,44. einmal 5,64. Wenigstens ist Weltmeister Shawnacy Barber noch dabei.

16.15 Uhr: Die Jagd nach Rekorden und Bestleistungen treibt ja manchmal seltsame Blüten. Gesa Felicitas Krause darf sich jedenfalls jetzt deutsche Rekordhalterin über 2000 Meter Hindernis nennen. 6:04.20 Minuten brauchte sie über die Strecke, die, nun ja, etwas abwegig ist. Aber für die WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis war sie extra ins Istaf-Programm genommen worden. Am Ende der Saison ist ja auch jeder Meter Laufen zu viel. Krause wurde übrigens Dritte in diesem Rennen und die Siegerin Virginia Nganga wird aus Berlin die Weltjahresbestleistung in dieser Strecke mitnehmen (6:02,16 Minuten). Mal sehen, was gleich noch kommt, vielleicht 125 Meter Hürden? Da könnte dann sogar der Weltrekord fallen.  

15.33 Uhr: Leichtfüßig tänzelt Christina Schwanitz mit der Deutschlandfahne über die blaue Bahn. Den Jubel dazu hat sie sich verdient. Wie in Peking hat sie ihre Kugel weiter als alle anderen gestoßen. Die Weltmeisterin blieb konstant über 19 Meter, ihre Siegerweite liegt am Ende bei 19,66 Metern. Zweite wird die US-Amerikanerin Michelle Carter mit 19,19 Metern. Weiter geht's gleich mit der WM-Dritten Gesa Felicitas Krause, die sich heute einen Kilometer sparen darf und über die eher exotische Distanz 2000 Meter Hindernis antritt.

Katharina Molitor wird beim Istaf Zweite.
Katharina Molitor wird beim Istaf Zweite.

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15:10 Uhr: Auch Berlino ist da. Der Star der WM 2009. Damals hatte er ja ein Techtelmechtel mit Usain Bolt. Heute hat sich ein anderes Maskottchen an ihn rangeschmissen, schwer zu sagen, ob es ein Biber oder ein Waschbär ist, es hat es auf jeden Fall auf Berlino abgesehen und läuft ihm ständig nach. Wenn also bei der EM 2018 im Olympiastadion eine Braunbär-Waschbär-Mischung als Maskottchen auftritt, wissen wir: Es begann an einem kühlen Septembertag beim Istaf.

14.57 Uhr: Es ist zwar trocken, doch die feuchtkühle Luft treibt die Speerwerferinnen nicht gerade zu Höchstleistungen an. Nur drei Würfe fliegen über 60 Meter. Zwei davon kommen von Katharina Molitor. Ihren weitesten zieht sie wie schon in Peking zuletzt heraus: 61,19 Meter. Das ist ganze sechseinhalb Meter kürzer als bei ihrem Goldwurf in Peking. Es reicht noch für Platz zwei, aber nicht für Marharyta Dorozhon. Die gebürtige Ukrainerin, die seit 2014 für Israel startet, bringt ihren dritten Versuch auf 63,24 Meter.

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14.36 Uhr: Gut, dass moderne Leichtathletik-Trainingsanzüge auch eine Kapuze haben. Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz vergräbt ihren Kopf kurz vor dem Wettkampf im Stoff. Ziemlich zugig im Olympiastadion. Dann Kapuze runter, bevor der Stadionsprecher ihren Namen erwähnt. Auch die Kugelstoßerinnen haben jetzt angefangen.

14.25 Uhr: Jubel und rhythmisches Klatschen im Olympiastadion. Aus zwei Gründen: Erstens ist tatsächlich blauer Himmel über dem Istaf zu sehen. Der Stadionsprecher verspricht, dass es bis zum Ende trocken bleiben soll. Nach dem ungemütlichen Schauer vorhin beklatschen die Zuschauer die Prognose wie einen Deutschen Rekord. Und zweitens fliegen seit kurzem die Speere. Pünktlich zum ersten Wurf von Katharina Molitor kommt sogar ein wenig Sonne durch. Die neue Weltmeisterin, beinahe stürmisch begrüßt in der Heimat, startet mit 60,21 Metern und übernimmt die Führung.

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14.00 Uhr: Eine Woche nach den Weltmeisterschaften in Peking treffen sich einige der Titel- und Medaillengewinner beim Istaf im Olympiastadion wieder. Unter ihnen auch die deutschen Weltmeisterinnen Katharina Molitor (Speerwerfen) und Christina Schwanitz (Kugelstoßen). Dazu beendet Sprinterin Verena Sailer ihre Karriere. Wird es eine verkaterte Nachfeier oder legen die Athletinnen und Athleten auf der Zielgerade der Saison noch einmal richtig nach? Alles dazu in unserem Live-Blog aus dem Olympiastadion.

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