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Mats Hummels jubelt nach dem Sieg gegen Portugal. Nach seiner überraschenden Aufstellung lieferte der Dortmunder eine starke Leistung.

© dapd

Live-Ticker zur Pressekonferenz: Kein langer rhetorischer Ball

Einen Tag nach seinem überragenden Auftritt gegen Portugal war Mats Hummels auch bei der Pressekonferenz gut drauf. Er kam sogar ohne "Stahlhelme" und "Kaminfeuer" aus. Alle Aufmerksamkeit gilt nun Holland.

13:25 Uhr

Und dann ist es auch schon vorbei. Hummels war so überzeugend wie gestern gegen Portugal. Er hat keine langen rhetorischen Bälle gespielt. Er hat keine Emotionen gezeigt, womit Schweinsteiger der "Emotionale Leader" der Mannschaft bleiben dürfte. Kühler, überlegter, starker Mats Hummels. So kann es weitergehen.

13:22 Uhr

Schöne Erinnerungen: das 3:0 beim letzten Spiel zwischen Deutschland und Holland. Könnte man glatt nochmal machen, meint Hummels. Doch was nur tun mit der statischen Offensive? Hummels ist zwar Verteidiger, gibt sich aber eine Mitschuld. Ein wahrer Mannschaftsspieler. So sprechen Stammakteure.

13:20 Uhr

Hummels weist auf die "osteuropäische Schwüle" hin. Man habe davon gewusst, sagt er, und sei doch davon überrascht worden. Anschließend nimmt Hummels Mario Gomez in Schutz. Der wäre vor seinem Tor nicht schlecht gewesen, er habe nur zu wenig Bälle bekommen. Einen Zusammenhang zwischen fehlenden Pässen und dem Wetter stellt Hummels nicht her.

13:15 Uhr

Huntelaar und / oder van Persie. Der größte Unterschied ist nach Hummels, dass der eine Rechtsfuß ist und der andere nicht. Wie er und Badstuber. Vielleicht laufen die Holländer ja doch mit zwei Zentralstürmern auf.

Auf Remis spielen? Nicht mit Hummels.

13:10 Uhr

Gegen Holland will die DFB-Elf voll auf Sieg spielen. Dabei würde ein Unentschieden reichen, aber damit gibt Hummels sich nicht zufrieden. Er spricht sehr ruhig, gut artikuliert, man merkt, dass er viel Zeit mit Jürgen Klopp verbringt. Die Reporter scheinen noch etwas sonntäglich eingestellt. Brunchig. Einer fragt, wie gut Hummels einschlafen kann. Hummels lässt sich nichts anmerken, antwortet. Sagt aber nichts.

Dann wird es auf einmal fachlich. Es geht um lange Bälle, pro und contra. Hummels Hummels gibt sich geläutert, nein er wolle niemals nie mehr lange Bälle einsetzen. Vielleicht sporadisch. Hoffentlich hat Löw das nicht gehört.

13:05 Uhr

"Wir haben an Holland gesehen, wie schwer es ist, zurückzukommen", sagt Hummels. Nicht in Rückstand zu geraten sei das Wichtigste. Jetzt geht um die Frage, wer Chef ist in Deutschland. Also in der Abwehr. Niemand, meint Hummels, alle sind gleichberechtigt. Ein beispielhafter Demokrat, dieser Hummels.

13:00 Uhr

Es geht los. Hummels freut sich live aus Danzig über die Unterstützung. Freut sich, dass er spielen durfte. Dann wird er auf Mertesacker angesprochen. Jetzt nur nichts von "Dolchstoß" erzählen.

Hummels soll nun einen Stammplatz fordern. Fordern Journalisten. Will er aber nicht. Ein Spiel macht noch kein Turnier, meint Hummels.

12:55 Uhr

In fünf Minuten soll es endlich mit der Pressekonferenz losgehen. Dass Hummels da ist, muss nicht mit seiner starken Leistung gestern zusammenhängen. Es könnte auch daran liegen, dass er als intelligent gilt. Der DFB hat nämlich beschlossen, mal eine PK ohne "Stahlhelme" und ohne Nazi-Aufklärungsgespräche am "am Kaminfeuer" zu bestreiten. Mal schauen, ob das klappt.

12:50 Uhr

Die Nationalmannschaft von Tahiti ist neuer Ozeanienmeister. Der Inselstaat im Süd-Pazifik setzte sich im Finale auf den Salomonen mit 1:0 gegen Neukaledonien durch. Es war der erste Sieg.

Warum Sie das erfahren müssen? Weil eben auch während einer Europameisterschaft in der Restwelt Fußball gespielt wird. Und weil es nicht alle fünf Minuten brandheiße Euro-News gibt.

Die deutschen Spieler in der Einzelkritik:

12:45 Uhr

Matthäus macht bei Sport 1 endgültig klar, dass er Ambitionen hat. Es ist nicht das, was er sagt. Es ist auch keineswegs bedeutend, wie er es sagt. Seine Hände sind es, mit denen er das berühmte Merkel-Dreieck simuliert. Loddar, wir freuen uns auf dich, demnächst in Führungsposition. In welcher, ist nicht so wichtig.

Wie wäre es mit einem Abwehrduo Hummels und Mertesacker?

12:40 Uhr

Notiz am Rande: Italiens Abwehrmann Giorgio Chiellini klagt vor Medienvertretern, sein Team werde von Journalisten nicht fair behandelt. Es sei versucht worden, Italien zu destabilisieren. Komisch, bislang dachte man ja die ganze Zeit, der Skandal liege darin, dass mehrere Nationalspieler in einen der größten Manipulationsfälle aller Zeiten verwickelt sind. Betrug. Spielabsprachen. So was eben. Dass Problem liegt also doch darin, dass darüber geschrieben wird. Danke, Chiellini, jetzt wissen wir bescheid.

12:35 Uhr

Zurück zum Sportlichen: Hummels hat gestern den Spielaufbau fast alleine gestemmt, Badstuber hielt sich raus. Dabei ist sein Stammplatz deshalb so zementiert, weil er als Linksfuß wichtig für den Spielaufbau ist. Sagt zumindest Löw immer wieder. Demnächst vielleicht Mertesacker und Hummels als neues Abwehrduo?

Die Reaktionen zum Spiel Deutschland-Portugal in der Bilderstrecke:

Verwirrung um die Zeiten, Klarheit in den Zielen

12:25 Uhr

Die Pressekonferenz soll jetzt statt um 12.30 Uhr doch erst um 13 Uhr beginnen. Leichte Verwirrung. Als Grund wird hinter vorgehaltener Hand Hummels genannt. Er müsse angeblich noch seinen Webauftritt umbauen. Das glaubt doch kein Mensch.

12:20 Uhr

Vor der Pressekonferenz zeigt Sport 1 einen Talk. Die Promis wollen partout zufrieden sein. Irgendwie hat man ja gewonnen. Jörg "kommen wir auf die Probleme zu sprechen" Wontorra sieht das anders. Miesepeter. Jeder Sonntagmorgen braucht einen. Loddar ist auch da. Er wirkt ruhig, er spricht über Fußball. Hat in der letzten Woche kein einziges Mal geheiratet. Will da etwa jemand in die Bundesliga?

Das Spiel Deutschland gegen Portugal in der Bilderstrecke:

12:15 Uhr

Sein starkes Spiel gegen Portugal sollte Hummels im Duell mit Per Mertesacker nach vorne katapultiert haben. Obwohl er im Nationaltrikot nicht die aus Dortmund gewohnten langen Bälle spielen darf. Weder die tödlichen steilen, noch die langen diagonalen. Befehl von Löw. Immer wieder hatte man gegen Portugal den Eindruck, er würde die Vorgabe gleich missachten. Aber Hummels blieb diszipliniert. Angesichts der schwachen Außen wäre ein langer Pass von ihm einen Versuch wert gewesen.

12:10 Uhr

Apropos d'Artagnan: Den Spitzennamen hatte Hummels schon lange, dieser laszive Franzosen-Blick ist sein Ding. Und der Bart erst. Da denkt man doch sofort an Musketiere. Gestern war er dann auch noch als einziger Dortmunder Verteidiger zwischen drei Bayern unterwegs. Der Mann unterstreicht die Richtigkeit seines Spitzennamens. Tolle Leistung.

12:05 Uhr

Gleich beginnt die Pressekonferenz. Ob Löw nach den beiden Aufstellungs-Überraschungen gestern mit Gomez und Hummels noch mehr Sensationen aus dem Ärmel seines blauen Pullovers schütten kann? Oder wird Mats Hummels offiziell verkünden, dass er ab jetzt der Chef der deutschen Viererkette ist? Versuche, sich vorab über Hummels zu informieren, führen auf seine Homepage. Dort kann man nach dem Drag & Drop-Prinzip Hummels-Bilder hin und her ziehen, damit sich irgendein Menü öffnet. Irgendwie. Passiert aber nicht, nach zehn Minuten kennt man Hummels' Schultern, Waden, Locken. Und natürlich Hummels D'Artagnan-Blick. Sonst erfährt man wenig. Der Mann als fragmentiertes Rätsel, als lebendiges Memory-Spiel. Eindeutig nichts für den Sonntagmorgen, diese Homepage.

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