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Zähne zeigen. Casey Borer soll für die Eisbären verteidigen und Tore schießen.

© picture alliance / dpa

Löcher stopfen: Der Neue bei den Eisbären: Casey Borer

Die Eisbären Berlin setzen in der Abwehr auf Neuzugang Casey Borer von den Nürnberg Ice Tigers. Weiterhin hat der Manager des deutschen Eishockey-Meisters auch den eigenen Nachwuchs im Blick.

Peter John Lee kann wieder einen Punkt von seiner sommerlichen To-Do-Liste streichen: Mit der Verpflichtung des 27-jährigen US-Amerikaners Casey Borer hat der Eisbären-Manager innerhalb weniger Tage die zweite große Lücke im Gefüge des deutschen Eishockey-Meisters geschlossen. Erst holte Lee mit Jeff Tomlinson einen neuen Cheftrainer, nun den dringend benötigten Verteidiger. In der Defensive war sein Handlungsbedarf besonders groß gewesen, denn nach den Abgängen von Mark Katic und Ryan Caldwell standen zwischenzeitlich nur noch vier gestandene Abwehrspieler bei den Berlinern unter Vertrag.

Dass die Lösung des Problems Casey Borer heißen würde, kam nicht überraschend. Seit Monaten war der Mann aus Minneapolis, der zuletzt in Nürnberg spielte, als möglicher Neuzugang gehandelt worden. Denn obwohl die Saison für die Ice Tigers mit dem Aus in den Pre- Play-offs ernüchternd endete, hatte Borer Eindruck gemacht: In 52 Saisonspielen kam er auf 32 Scorerpunkte und erzielte elf Tore – kein Verteidiger traf in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) häufiger. Vor allem im Überzahlspiel beeindruckte Borer. Dabei galt er in Nordamerika, wo Borer 16 Mal für die Carolina Hurricanes in der National Hockey League (NHL) auf dem Eis stand und zudem 231 Spiele in der zweitklassigen AHL absolvierte, eher als solider Defensivspezialist, genauso beim HC Pardubice, mit dem er 2012 Tschechischer Meister wurde.

Über Borers Spielweise und Charakter hatte der Manager sich lange erkundigt

Dass Borer nun seine offensive Seite entdeckt hat, macht ihn für die Eisbären besonders wertvoll: Die Rolle des treffsicheren Distanzschützen war im Kader nach dem Abgang von Richie Regehr im vergangenen Sommer verwaist. Doch Borers Schussgewalt war für Lee nicht der Hauptgrund, ihn zu verpflichten: Als „erfahrenen Allrounder“, der die oft bedenklich wackelnde Abwehr der Eisbären stärken werde, beschreibt er den robusten Amerikaner. Tore sind eher ein willkommener Nebeneffekt: „Wenn er auch noch viele Punkte macht, wäre das natürlich schön.“

Über Borers Spielweise und Charakter hatte der Manager sich lange erkundigt, natürlich auch bei Tomlinson, der ihn bis zu seiner Entlassung in Nürnberg trainierte. Er werde andere Qualitäten einbringen als sein nach Zagreb abgewanderter Vorgänger Katic, sagt Lee. „Katic hat von seinem Tempo gelebt. Borer spielt vor allem sehr intelligent.“ Und anders als die Neuzugänge des vergangenen Sommers, die zuvor nur in Nordamerika gespielt hatten, könne Borer der Mannschaft sofort helfen: „Er ist schon seit zwei Jahren in Europa und braucht keine Eingewöhnungszeit“, sagt der Manager.

Aber der Kader wirkt weiterhin löchrig: Den Abgängen von Katic, Caldwell, Jamie Arniel, Corey Locke und Tyson Mulock stehen mit Borer und Daniel Weiß, der nach seiner Ausleihe aus Nürnberg zurückkehrt, bisher nur zwei Zugänge gegenüber. Lee macht das nicht nervös: „Natürlich ist ein tiefer Kader wichtig, aber wir haben noch alle Möglichkeiten, etwas zu tun“, sagt er. Vielleicht muss er aber gar nicht mehr so viel erledigen. Denn da sind ja noch die jungen Spieler, die unter dem früheren Trainer Don Jackson nur wenig zum Zuge kamen. Lee nennt namentlich Vincent Schlenker und Henry Haase, der ein Kandidat für die noch vakante Position in der Abwehr sei. Sie könnten nun in der Hierarchie aufrücken. Auch die Nationalspieler Jens Baxmann, Frank Hördler und Constantin Braun seien so vor Jahren ins Team gerutscht, sagt Lee, „und wir wissen alle, wie sie sich entwickelt haben“.

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